Furchtlose Fußballer gesucht


Gestern beim Lesen eines der kostenlosen Käseblätter musste ich mich doch aufregen!

Im Nachbarort Brück gibt es ja schon länger ein paar Flüchtlinge. Dort hat sich flugs eine Initiative gegründet: „Willkommen in Brück“ Die sich kümmert. Die Kinder kicken mit auf dem Fußballplatz nebenan, alles ist so weit friedlich.

Nicht so im Nachbarort Ostheim.

Dort wurden jetzt Wohncontainer für Flüchtlinge errichtet. Vor kurzem sind die ersten eingezogen. Und jetzt fehlen dem dort ansässigen Fußballverein SC Köln 2000 plötzlich die jungen Spieler. Warum? Weil die Mütter sich nicht trauen, an dem Heim vorbei zu gehen wurden 30 von 40 Kindern nicht mehr angemeldet. Dabei müssten sie dort gar nicht vorbei. Sie könnten auch über die Frankfurter Straße gehen. Aber nee… Fast könnte man meinen, die deutschen Kinder sollen nicht mit den Flüchtlingskindern spielen.

Die Propaganda der letzten Zeit hat gewirkt. 😦

Lasst die Kinder miteinander  spielen, dann klappt’s auch mit der Integration!

4 Kommentare

  1. Ach Du Sch*** !!!
    Meine erste Idee: Schulausflug ins Flüchtlingsheim. Dann können die Kinder ihren Eltern erzählen, daß da nette Leute wohnen….

  2. Es sind nicht selten ebendiese Besorgtbürger, die Geflüchtete immer wieder als Vaterlandverräter bezeichnen und sie auffordern, in ihre Heimatländer zurückzukehren, um dort gegen bewaffnete Milizen und Terroristen zu kämpfen. Dort sollen sie sich Hunger und Bombardements aussetzen und ein vollkommen zerstörtes Land aus dem Nichts wieder aufbauen (ganz ohne Marshallplan).
    Gleichzeitig ist es für selbige Besorgtbürger jedoch schon eine ungeheure Zumutung, wenn in der eigenen heilen Vorstadtnachbarschaft ein einziges Flüchtlingsheim errichtet wird.

    Man kann nur hoffen, dass sich die Skepsis gegenüber der neuen Nachbarn in Ostheim ebenso schnell legt, wie in Neubrück/Brück. Der dortige Fußballverein (SV Rot-Schwarz Neubrück) hatte anfangs mit ähnlichen Problemen zu kämpfen, die sich jedoch nach dem ersten Kennenlernen schnell auflösten.

    • Die Brücker sind ja auch von vorn herein sehr vorbeugend an die Sache heran gegangen. Haben sich zusammengesetzt, bevor die ersten Flüchtlinge ankamen. Das Lager in Ostheim ist größer und Ostheim per se schon anonymer als Brück. Dazu kommen die Vorfälle in der Sylvesternacht, die mit dem Flüchtlingsthema ordentlich vermengt und aufgebauscht wurden. Fehlt nur noch, dass die Leute ihre Kinder aus dem Schulzentrum in Ostheim wieder abmelden. Aber das geht wohl nicht so einfach.

      • Es stimmt, in Brück haben wir uns damals ein halbes Jahr vor dem Einzug der ersten Flüchtlinge zusammengesetzt, aber Ressentiments, „Sorgen“ und Anfeindungen haben wir auch dort zuhauf erlebt.

        Die ostheimer Initiative hat sich zwar auch relativ früh zusammengefunden, aber sie scheint sich bis heute nicht so durchsetzen zu können, bzw. bekannt zu werden, wie die Initiative in Brück. Ich denke Du hast Recht, wenn Du sagst, dass das auch mit der Sozialstruktur und Demografie des Stadtteils zu tun hat. Neubrück hatte anfangs auch ganz anders auf das kleine Containerheim reagiert, als die Brücker.

        Da fällt mir ein, dass die Stimmung in Neubrück damals so bedenklich wurde, dass ich mich sogar dazu veranlasst sah, per Blogbeitrag Stellung dazu zu beziehen.
        (http://marc-michalsky.blogspot.de/2014/05/was-ist-da-los-in-neubruck_22.html)

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