Die Welt ist ein Dorf


Gefragt wurde nach einem Erlebnis der Sorte: Die Welt ist ein Dorf.

Da gab es mehrere.
1. Einmal habe ich am Strand in der Bretagne meinen jüngeren Vetter getroffen. Ich lag am Strand , guckte um mich und dachte: Der Franzose da sieht aus wie der Rolf…

2. In der Nähe von Much gibt es ein Dorf namens Kerzenhönchen: ungefähr 5 Häuser und ein Reitstall. Dort bin ich zum Reiten immer hingefahren.
Ich war mit meinen Eltern in Österreich und ein anderes Mädchen aus Köln reiste auch an. Wir unterhielten uns über Hobbys und so. “Was machst Du?” “Reiten!.” “Wo denn da?” “ Wirst Du nicht kennen, in Kerzenhönchen.” “Och beim Stellbrink, das ist doch mein Onkel!”

3. Ich war mit einem Freund/Kollegen in Urlaub auf Gomera. Als wir am letzten Tag zur Fähre gingen, sagte er: “Jetzt haben wir drei Wochen niemanden vom NDR gesehen.” In diesem Moment kam eine NDR-Autorin um die Ecke, sah uns und hängte ihm sogleich ihr Gepäck über.

Last not Least: Ich war in Mexico Baja California in San José de Capo. Von dort machte ich einen Ausflug zum Hotel California (wo angeblich die Eagles…) Auf dem Rückweg im Bus lernte ich einen Kanadier kennen, der in San José einen Freund besuchen wollte, der dort überwinterte. Der Freund wiederum war mit einem Tunesier befreundet, der in San José lebte und dort einen Straßenimbiss hatte. Der Tunesier sprach Kölsch, er war begeistert ein “echt kölsch Mädsche” zu treffen. Vorher hatte er in Köln gelebt und war dort Mitglied der blauen Funken.

Habt ihr auch ein Weltdorferlebnis?

6 Kommentare

  1. Ja, in Ghana, Accra so um 1990 rum. Ich arbeitete dort und man ging abends in‘ Jimmys. Eine Jazz-Kneipe in der Jimmy’s Jazz Combo spielte. An einem Abend kam ich mit dem Trompeter ins Gespräch. Es stelle sich heraus, dass er in den 60igern im Star Club auf der Reeperbahn in Hamburg gespielt hatte. Das war aber noch nicht der Clou. Nachdem die Star Club Zeiten langsam dem Ende zugingen, wechselte er in den Lübscher Baum, eine Art Tanzbar in der Lübecker Straße. Tja, und genau dort gegenüber wohnte ich. Irre, oder?

    • Stimmt. du warst ein paar mal mit und ich hatte Dich an der Longe. Du hast ein Foto von Wega und mir gemacht.
      Es gab noch ein ähnliches „Stellbrink-Dorf-Erlebnis.“
      Herr und Frau X fuhren spät mit dem Auto nach Köln und wurden angehalten.
      Polizist: „wo kommen sie denn jetzt her?“
      Frau X : „Aus Kerzenhönchen.“
      Polizist: „Och, vom Stellbrink?“

  2. Ja, kenne ich auch gut:
    1.) Nach einer Offroad-Tour durch die tunesische Sahara machten wir mit unserer 15-köpfigen Gruppe eine Nacht Halt in einem typischen Pauschalurlauberhotel. Gerda, die sonst nie in solche Hotels geht, traf an der Rezeption ihre Apothekerin.
    2.) In Kanada, bei einer Wanderung um den Lake Louise, traf ich einen Studienkollegen aus Augsburg.
    3.) Im Fährhafen von Genua warteten wir auf unsere Einschiffung. Dort traf ich einen Autorenkollegen, den ich noch nie gesehen hatte. Er erkannte mich an seinem Buch, das ich grade las, er blätterte in meinem Tunesienführer.
    4.) An einem einsamen Strand im Süden Sri Lankas kam ich mit einem Pärchen aus Efferen ins Gespräch, wir wohnen Luftlinie 250 m voneinander entfernt und hatten uns noch nie gesehen.
    5.) In Namibia fand ich im Waschraum eines Campingplatzes eine Speicherkarte. Der Campingplatzchef las sie am Rechner aus und wir erkannten auf einigen Fotos das Auto des Verlierers: er kam aus Köln. Der Postversand war dem Namibier zu unsicher, also nahm ich die Karte mit zurück nach Deutschland. Beim Abholen der Karte erzählte er mir, dass seine Freundin eine Studentin von mir war.

    • Am lustigsten fand ich das Autorentreffen, bei dem beide das Buch des jeweils anderen lasen. Die anderen sind aber auch cool.

  3. Als ich die Freundin und spätere Frau eines Kommilitonen in Köln kennen lernte, guckte die mich an und sagte: Dich kenne ich! Du hast mir in der Bretagne Doppelpatience beigebracht.

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