49/4 Seilbahn nach Ehrenbreitstein


Wieder springe ich in einen RE. Der zockelt rechtsrheinisch Richtung Koblenz. Gefühlt ist linksrheinisch via Bonn schneller, wahrscheinlich aber nur gefühlt. Kurz überlege ich, in Linz auszusteigen, fahre dann aber durch bis Koblenz-Innenstadt, denn an Koblenz bin ich bisher etliche Male mit dem Rad vorbei gefahren, und einmal war ich dort für ein Bewerbungsgespräch das viel Arbeit und Überstunden für wenig Geld versprach. Aber nie bin ich mit der Seilbahn gefahren.

Nach einem Gang durch die Fußgängerzone, die aussieht wie alle Fußgängerzonen, stehe ich plötzlich vor dem Schloss.

Am imposanten ehemaligen preußischen Regierungsgebäude vorbei, das im neoromanischen Stil errichtet wurde, komme ich an den Rhein und von dort mit der Seilbahn hoch zur Festung Ehrenbreitstein.

Dort ist allerhand los, denn es findet eine Veranstaltung statt, von der ich natürlich vorher nichts wusste. Ich biege erstmal in einen ruhigen Seitentrakt ein und betrachte die historische Ausstellung und die trutzigen Gemäuer der Festung.

Die erste Besiedlung des Ehrenbreitstein ist schon für 4000 v. Chr. nachgewiesen, später entstanden auf dem Gipfel ein römisches und zuletzt ein preußisches Kastell. Heute befinden sich dort das Landesmuseum Koblenz, verschiedene Ausstellungen, eine Jugendherberge und ein Veranstaltungszentrum.

Am Tag meines Besuchs ist dort auch noch historischer Markt, was ich vorher nicht wusste. Von Römern, Kelten, Mittelaltermarkt bis hin zu französischen und preussischen Truppen war alles zugegen, was auf früher Ehrenbreitstein einmal von Bedeutung war.
Die Festung ist riesig und ich schaffe längs nicht alle Ausstellungen. Wegen es schönen Wetters bleibe ich auch eher in den Außenbereichen.

Von dort oben hat man auch einen guten Blick auf das deutsche Eck, den Rhein und die Mosel.
Deutlich erkennbar ist der Zufluss der Mosel in den Rhein. Das von oben dunklere Wasser der Mosel und das gelblichere des Rheins vermischen sich über eine längere Strecke nicht.

Unter dem Wehrturm befindet sich eine Ausgrabung, in einer Multivision wird die Besiedelung von Ehrenbreitstein gezeigt. Die Jugendherberge reizt mich schon, einmal eine Nacht dort oben zu verbringen. Vielleicht besorge ich mir doch noch einmal einen Seniorenausweis.
Immer wieder bietet die Festung neue Aus- und Einblicke. Als ich gerade ein paar historische Gärten betrachte, kommt mir ein Typ entgegen und fragt: „Suchen sie auch den Ausgang?“ Ne, das gerade nicht, aber ich bemerkt, dass es langsam spät wird und bewege mich wieder Richtung Seilbahn. Jaa, es fährt auch ein Bus hoch und wieder runter. Zurück bringt mich der RE linksrheinisch.

Werbung

2 Kommentare

    • Ja, dort waren unter anderem die brandgefährlichen Zelluloidfilme untergebracht, die dann doch verbrannt sind.

Kommentare sind geschlossen.