Das Hotel liegt ja direkt an zwei Fähranlegern. Also bin ich morgens direkt auf’s Boot gehopst zur 5 Seen Tour.
Gemächlich tuckert das Boot über die fünf Seen: Edebergsee, Höftsee, Behlersee, Langensee, und Dieksee, von Fegetasche über Timmdorf und Niederkleveez bis Malente Gremsmühlen. Ich kann mich gar nicht sattsehen an den Wäldern, den Schilfgürteln und den kleinen Orten… bis zur harten Landung in Malente-Gremsmühlen.

In den ganzen idyllischen Beschreibungen von Bad Malente-Gremsmühlen ist dieses Scheusal nicht erwähnt, auf Fotos dezent abgeschnitten. Es sieht auch ziemlich leerstehend aus. Aber: Als ich am nächsten Tag einen der Schipper frage, ob das Scheusal wohl mal abgerissen wird, bekomme ich zur Antwort: „Da gibt es über 50 Eigentümer und manche finden das schön. Bis die sich geeinigt haben, fällt das von alleine um. Und wenn die sich geeinigt haben, kommt bestimmt irgendso ein Grüner und behauptet, das könne man nicht sprengen, weil hier alles unter Naturschutz steht.“ Den Unsinn mit den Grünen hätte er sich sparen können. Das mit den Eigentümern stimmt leider. Wenn sie wenigstens ihre idyllisch gelegenen Balkone begrünen würden, wäre der Brutalismus vielleicht nicht ganz so brutal.



Ich laufe an der Hafenpromenade entlang, grüße die Enten und Gänse, würdige die Seejungfrau und gelange dann in einen kühlen, schattigen Wald. Hier stoße ich auf die Spiegelteiche. Der Versuch des Oldenburger Großherzogs Nikolaus Friedrich Peter, hier eine Fischzucht zu etablieren, schlug fehl, aber die Touristen mochten sie und schließlich wurde hier eine Kneippanlage angebaut. Ich trete das eisige Quellwasser und tunke die Arme hinein, danach laufe ich noch ein Stück weiter am See entlang. Als der kleine Hunger kommt, kehre ich um.




Aus einem Haufen Steine baue ich mein erstes Steinmännchen, schaffe es aber nicht, alle Steine unterzubringen. Der kleine Troll lacht mich aus. Über die Promenade gehe ich zurück zum Bootshaus am Dieksee, wo ich leckeren Fisch bekomme. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich auch weiter gehen können bis Niederkleveez und von dort mit dem Schiff zurück aber hinterher ist man immer schlauer. So suche ich mir nach dem Essen zum Verdauen einen schattigen Platz am See, und tunke ab und zu meine Füße ins lauwarme Wasser. Die vorletzte Fähre fährt um 16.00. Abends habe ich noch soziale Verpflichtungen in Plön: Die Autorin und Bookcrosserin Martine Lestrat hält eine Lesung in der Touristeninfo.

Bei meinem Urlaub in der Gegend habe ich auch einen Rundgang um den Dieksee gemacht. In Malente habe ich nur kurz was zu Mittag gegessen, für den Aufenthalt fand ich es auch nicht attraktiv genug. https://unterwegsmitmirblog.wordpress.com/2021/10/12/ploen-tag-3/