Damdam Daa


Vorhin musste ich an meinem Musiklehrer denken, Herrn Josten. Der referierte zum Schlussakkord und erzählte von einem aufstrebenden jungen Musiker, der wenn er abends übte, den Schlussakkord einfach wegließ und zu Bett ging, woraufhin sich sein geplagter Vater ruhelos im Bett wälzte und schließlich aufstand und den Schlussakkord spielte, damit er endlich einschlafen konnte. Welcher Musiker das war, habe ich vergessen.
Jedenfalls wollte ich die Ruhezeiten meines Handys, in denen mich niemand anrufen kann, ändern und habe statt dessen aber eine Schlafenszeit eingestellt. 
Und jetzt spielt das Tippeldings jeden Abend drei Töne:


Nur drei Töne. Das reicht damit ich wie ein Pawlow’scher Hund vervollständige:
…bend, gute Nacht,
mit Rosen bedacht,
mit Näglein besteckt,
schlupf unter die Deck.
Morgen früh, wenn Gott will,
wirst du wieder geweckt,
morgen früh, wenn Gott will,
wirst du wieder geweckt.

Was das mit den Näglein soll habe ich noch nie verstanden. Tut doch weh!
Gut’s Nächtle.

6 Kommentare

  1. Das würde mir genauso gehen. Das Lied haben meine Großeltern uns gerne gesungen wenn wir bei Ihnen in den Ferien waren und sie uns abends ins Bett gesteckt haben. Weit in meinem Hinterkopf hatte ich die Information dass man klein nicht von Nagel kommt. Frau Wikipedia hat mich dann auch aufgeklärt es kommt wahrscheinlich von einer niederdeutschen Form für Nelke. Gemeint sind die Gewürznelken. Sie sollen eine Art Schutz darstellen auf der Decke. Nelken Öl wirkt ja auch antibiotisch.

    Ach ja und danke für den Ohrwurm den ich jetzt habe 🫤😳😂😂😂

  2. Nimm bloß schnell eine andere Melodie, denn sonst bist du verloren! 🙂 Ich kann das sooo gut nachfühlen: Wenn ich einen Song einübe, passiert mir so was oft. Dann muss ich gaanz schnell wechseln, z. B. auf einen ganz komplizierten Takt oder eine(n) Intro oder Refrain.
    Übrigens: „Mit Näglein besteckt …“ transferiert in modernes Hochdeutsch: „Mit feinen Nadeln bestickt“ sind die Rosen auf der Decke, unter die man schlüpfen soll.

    • Äh, jetzt habe ich schon zwei mögliche Erklärungen für die Näglein.
      „Oh mein Papa…“ verfolgt mich seit Wochen, wusste erst gar nicht, wo ich den her habe, weil die Frauenärztin Diamanti heißt. „… und seine Aug wie Diamanten strahlen“ Da ist das abendliche „guten Abend…“ eine Abwechslung.
      Früher war es eine nicht anerkannte Berufskrankheit. Musikschnitte im Film. Da träumst Du nachts noch von Hans Albers. „Auf deer Reeperbahn…“

  3. Moin Bibo.
    Näglein bedeutet hier Nelken. Viele Wiegenlieder haben ihre Ursprünge in einer Zeit, in der die Kindersterblichkeit sehr hoch war und enthalten entsprechende Bilder. (Rosen und Nelken als Blumenschmuck einer Aufbahrung, den nächsten Morgen erlebt das Kind nur mit Gottes Willen.) Ich hatte mal ein tolles Buch darüber, leider finde ich es nicht mehr.
    Grüße vom Paradiesapfel

    • Immer wieder interessant, wer hier so mitliest. 😃 Hey Äppelken, schön von dir zu hören. Lange nicht gesehen. Und Danke für die Info.

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