Es gibt so Stellen in Köln, von denen ich weiß, dass es sie gibt, aber nicht genau, wo sie sind.
So ging es mir mit dem
Park 1: Klingelpützpark
Am Hansaring komme ich öfter mal vorbei. Steige dort aus oder um und glaubte, auch die nähere Umgebung zu kennen. Aber genau in die Richtung bin ich noch nie abgebogen. Vom Bahnhof Hansaring parallel zum Hansaring durch den Gereonswall. Dort lag früher, das Gefängnis, der Klingelpütz, der aus einem säkularisierten Clarissenkloster entstanden war, immer wieder erweitert wurde.
Nachdem der Knast 1969 abgerissen wurde, entstand dort der Klingelpützpark. Aus den Trümmern des Gefängnisses wurde ein Hügel aufgeschichtet, von dem aus man eine schöne Aussicht auf den Dom hat.

Vom Hügel herunter führt eine Rutsche zum Spielgelände. Gleich nebenan, hier nicht im Bild ein Basketballplatz, und eine Halfpipe für die größeren Kinder.


Inmitten der Grünfläche befindet sich aber auch ein Gedenkstein für die im alten Klingelpütz Hingerichteten. Nachdem ich die kleine Grünfläche einmal umrundet und ein Buch freigelassen habe, treffe ich einen kleinen Elefanten.


Der steht etwas verloren im Hof eines Schulzentrums: Kita, Grundschule, Realschule, ein Studienhaus und – jenseits der Kyotostraße – das Hansagymnasium. Ich wende mich wieder Richtung Gereonswall und finde die Gereonsmühle.



Die Gereonsmühle war einmal ein Wehrturm der mittelalterlichen Stadtmauer, der zur 1446 zur Mühle umgebaut wurde. so sollte die Versorgung der Bevölkerung mit Mehl sicher gestellt werden, auch wenn die Wassermühlen am Rhein z.B. wegen Hochwasser oder Eisgang nicht arbeiten konnten.
Zwischen der Stadtmauer und dem Hansaring befindet sich der kleine Hansaplatz, der ebenfalls eine Grünfläche ist. Im Graben zwischen der blühenden Forsythienhecke und der Stadtmauer gibt es weitere Sportplätze und eine unterirdische Sporthalle.
Jenseits des Hansarings liegt
Park 2: der Mediapark Während der Hansaplatz mehr ein Park ist, ist der Mediapark mehr ein Platz. Hier lag bis 1987 der größte Güterbahnhof Kölns. Nach dessen Stilllegung und Kauf durch die Stadt Köln wurde hier der Mediapark geplant. Ein Gewerbepark für Medienschaffende.

Zuerst sollte der Cinedom fertig werden. Was haben wir cineastischen Studenten und Studentinnen dem entgegen gefiebert. Natürlich war es zur Eröffnung nicht fertig, wie alles in Köln. Trotzdem wurde eröffnet, erstmal nicht alle Säle und unter roten Teppichen lagen Kabel und Leitungen verborgen. Ich hatte es viel kleiner in Erinnerung und bin heute mit dem Aufzug ganz bis oben gefahren. Das Kinoprogramm hat mich allerdings nicht so angesprochen.

Die anderen Gebäude kamen dann später dazu. Wie Tortenstücke umrunden sie den zentralen Platz des Mediaparks. Natürlich gab es die in Köln üblichen Bauverzögerungen, Pleiten, Pech und Pannen, inzwischen ist es aber fertig und gut vermietet. Auf dem Außengelände finden ab und zu Veranstaltungen statt. So habe ich dort eine Aufführung von „Stadt der Blinden“ gesehen, als umsonst und draußen für mich überlebenswichtig war.

Zum Mediapark gehört immerhin auch eine große Wasserfläche. so ziemlich das einzige was auf dem autofreien Gelände an einen Park erinnert.

Obwohl sich hierbei mehr um ein gigantisches Betonbecken handelt, tummelt sich doch allerhand Wassergeflügel auf dem See.




Eine Brücke überspannt den See und der nördliche Teil ist schon etwas naturnäher.


Hier befinden sich auch einige Wohngebäude und wenn man zwischen denen durch geht, erreicht man
Park 3: August Sander Park

Auch hier ein Spielplatz mit Riesenrutsche am Südende und dann schlängelt sich der Park zwischen Bahnlinie und Mediapark bis zum Saturn.

Aus dem Park heraus bieten sich immer wieder zwischen den Tortenstücken überraschende Ausblicke auf den Dom.



Der drängelt sich wirklich immer ins Bild.
Der August-Sander-Park ist benannt nach dem weltberühmten Fotografen August Sander. Seine Werke sind auch Bestandteil der SK-Stiftung Kultur, die auch im Mediapark zu Hause ist und des Rheinischen Bildarchivs, in dem Ich eine Weile gearbeitet habe.


August-Sander-Park mit Kölntower und Postturm links, und Saturn rechts.
Und schon nähere ich mich mit Riesenschritten dem Saturn. Saturn war früher wichtig! Sehr wichtig! Eine Institution in der junge Menschen einen großen Teil ihrer Freizeit verbrachten um – lange vor youtube und der Möglichkeit, jederzeit Musik zu streamen – Platten zu hören! Es war paradiesisch. Kölns größter Plattenladen bot die Möglichkeit, sich stundenlang über Kopfhörer Schallplatten anzuhören, bevor wir eine Kaufentscheidung getroffen haben. Wir mussten nicht die Katze im Sack kaufen. Und hier am Saturn endet auch die Runde durch dreierlei Parks.

Ich war am Freitag auch das erste mal da un Hamburg wo ich noch nie war und auch nur wusste das es das gibt.
Habe ich heute dann auch drüber geblggt.
Wir hatten mal eine dienstliche Veranstaltung in einem der Hotels am Mediapark. In einer freien Stunde am Nachmittag bin ich ein bisschen rausgegangen und fand hinter den großen Anlagen doch einen recht schönen umfangreichen Park.
Wenn man über die Brücke geht kommt man in den äußeren Grüngürtel.