Gute Frage. Nach technischem KO, einem halben Jahr Nichtstun, einem gefühlt ganzen Jahr Schietwetter:
Also es hatte reichlich Zeit und Wasser zum Wuchern und vor allem die Brombeeren haben die Chance genutzt. Ich weiß nicht genau, wo ich da anfangen soll. Aber ich habe dann doch schon mal angefangen. Als erstes zwischen ein paar Wolkenlücken den Kompost umgesetzt, bzw. gerecht verteilt. In zwei Zügen. Das letzte Mal ging das noch an einem Tag. Ich wusste schon gar nicht mehr, wie schwer nasser Kompost ist.
Dann bekam der Moosen die erste Schur des Jahres. In drei Zügen. War eigentlich immer noch zu nass. Anfang April auch eigentlich recht spät im Jahr. Zwischendurch habe ich eine braune Tonne mit Brombeerranken gefüllt. In zwei Zügen. Und den Kompost neu angesetzt. In fünf Zügen. Unten: abgestorbene Triebe von Brennessel und anderen Stauden, darauf Laub, Rasenmahd, Laub, Rasenmahd, Laub, Rasenmahd, trockenes Gras.
Achja, das. Auf der Wiese hatten sich in dem ganzen Regen voriges Jahr wieder die besonders hohen, zähen Gräser durchgesetzt, die ich eigentlich schon ad acta gelegt hatte. Nach dem ersten Starkregen lagen sie dann platt, mähen ging da nicht und vor der OP habe ich auch nicht mehr alles geschafft. Vorgestern las ich dann den grandiosen Tipp: Nicht mähen sondern platt liegen lassen und im Jahr darauf einfach mit dem Rechen abkämmen. Das habe ich gestern auch noch ausprobiert. Klappt! Ist sogar auf der Hubbelpiste einfacher, als mit dem schweren Mäher.


Die Japanische Hacke taugt gut, um Disteln zu jäten. Ein paar, nicht ganz so im Weg rumstehen, habe ich stehen lassen als Insektenweide. Den mittlerweile ziemlich verholzten blauen Salbei habe ich teilweise zurückgeschnitten. Der stinkende Storchschnabel wird früher oder später Hühnerfutter.
Bei der Nässe gab es auch ordentlich Zuwachs an Moosen und Flechten. Diese hier haben den Hibiskus gekapert. Sieht witzig aus. Ich bin ja sowieso Moos-Fan.
Den ersten Bärlauch habe ich auch schon genossen. Bärlauchquark, Bärlauchbutter und Pesto wollte ich auch noch machen, aber jetzt blüht er schon. An drei Stellen im Garten hatte ich welchen gepflanzt. Eine davon wurde von den Brombeeren gekapert. Auf der Frühblüherwiese steht er jetzt ein bisschen doof, weil nach der Baumfällerei jetzt doch dort Gräser wachsen und zwar die großen, zähen. Den werde ich wohl wenigstens teilweise umsetzen.
Am besten wächst der Bärlauch im Vorgarten, wo ich nur ein paar Reste eingebuddelt hatte. Pflanzen sind schon etwas eigenwillig.





Da hast du ja richtig viel geschafft!! Ich hab bisher auf dem Balkon je eine Tomatenpflanze Gurkenpflanze und Zucchinipflanze stehen. Dazu noch eine Paprika. (Wenn es nachts oder auch tagsüber zu kühl ist kommen Sie in die Küche) Im Anzucht Becher habe ich auch noch von den Tomatensamen alter Sorten ausgesät die ich letztes Jahr gekauft hatte. Die Pflänzchen dürfen tagsüber, wenn die Sonne scheint schon mal auf die Fensterbank, aber ansonsten sind sie noch drinnen.
Leider habe ich, was Gemüse angeht, nicht so den grünen Daumen. Und ehrlich gesagt sehne ich mich manchmal nach meinen 49qm mit Balkon in HH zurück. Da stellte sich die Frage: Radtour oder Schwimmen gehen oder Garten beackern, Keller und Speicher putzen, Vorplatz fegen überhaupt nicht.
Naja so den richtig grünen Daumen habe ich auch nicht, in Summe ist es eine bessere fifty-fifty Chance. Und auch in einer Mietwohnung habe ich alle die Punkte die du aufzählst (außer Garten) auch. Bei mir ist es dann eher am Wochenende wandern oder zum Tierheim, Flur Woche, Der Keller ist tatsächlich mal fällig. Und an so einem sonnigen Morgen wie heute fällt auch auf dass die Fenster wieder fällig wären.
Hier ist halt alles etwas überdimensioniert und das läppert sich zusammen. Wohnung 10qm größer, Straße fegen musste ich in HH nicht, Gemeinschaftskeller putzen alle 6 Wochen, hier Keller UND Dachboden alle 3 Monate, 1200qm Garten statt Balkon… Und wenn ich mal nicht hier bin, ist alles zugewuchert und die Nachbarn haben das Grundstück gekapert. Das ich seit Ende Oktober nichts gemacht habe, merkt man dem Garten schon an. Aber heute fahre ich mal nach Bonn.
Ich wünschte, ich hätte mein bisschen verwilderten Garten wieder, aber hab in Hamburg nur meinen grün verwilderten Balkon.
Schön haste es ja definitiv da bei Dir.
Ja, die Umgebung ist auch ganz hübsch, noch.
Den Tipp mit dem Filzgras merke ich mir (hoffentlich), mit dem hab ich ja hier reichlich zu tun – und das wäre schon toll, wenn das so leicht klappt. Hoffentlich hab ich die richtigen Arten dafür! 😉
Jedenfalls ist es eine Option wenn es so platt am Boden liegt, dass mähen nix bringt. Ich habe es an einer kleinen Stelle probiert und darunter war nur Boden. Auch ne Möglichkeit, dass da vielleicht ein paar einjährige kommen. Normalerweise würde es ja innerhalb des Jahres verrotten.