Rund um Plön Fortsetzung


Samstag: Für den Abend war ein gemeinsames Abendessen in Eutin vorgesehen. Früh morgens suchte ich mir noch eine der Fertigwanderungen auf Komoot aus. Ich wollte einmal auf einem anderen Weg zum Bahnhof und nicht wieder „halb SH durchqueren“ (O-Ton OlliV) um nach Eutin zu kommen. Dieses mal also nicht am Großen Plöner See entlang.

Kita-Gelände mit Otter-Tunnel

Sondern zuerst über die Schwentine-Brücke und dann an einem sehr schönen Kindergartengelände entlang.

Blühwiese

Auch hier wurden Blühwiesen angelegt, bzw. wachsen gelassen, aber Orchideen habe ich da nicht gefunden. Schon bald geht es in den Wald hinein.

Blick auf den Höftsee

Hier sind deutlich mehr Leute unterwegs, als bei meiner Wanderung am Vortag auf der mir fast niemand begegnet ist.
Kinder mit Fahrrad und Laufrad kleben mir an den Hacken. Mal versuche ich sie vorzulassen, mal versuche ich die Flucht nach vorn.

Schwentine zwischen Höftsee und Behler See.

Immer wieder gibt es kleine Rastplätze und reizvolle Ausblicke auf die Seenplatte. Anscheinend gehen alle anderen nur bis zu einem bestimmten Rastplatz.

Dahinter wird der Weg deutlich schmaler und ich bin wieder allein im Wald. Allein? Etliche schwarze Wegschnecken sind ebenfalls unterwegs und Mücken natürlich. Die Seenplatte ist ein Relikt der Eiszeit und wo kein See ist, ist es hügelig. Jetzt geht es erstmal steil hoch. Oben steht freundlicherweise eine Bank.

Pause mit Blick in den Wald

Als ich aus dem Wald heraustrete, erblicke ich eine weiße Villa.

Villa Steinberg

Hier kann man auch Gästezimmer mieten.

Kurz dahinter ist übrigens ein Feriendorf der Heilsarmee. Es sieht ausgestorben aus.

Nun bin ich auch ganz raus aus dem Wald. Es wird ländlich. Weiße Kühe und ihre Kälber, ich tippe auf Charolais, grasen friedlich auf der Weide.

Blick auf den Schöhsee

Schließlich ist der Steinberg überwunden und ich nähere mich dem Schöhsee und damit auch Plön.

Noch mehr Kühe

Am Seeufer angekommen kürze ich die Fertigtour ein wenig ab und gehe am Seeufer entlang, anstatt noch einen Bogen durch die Stadt zu schlagen. Am Bahnhof treffe ich noch ein bekanntes Bookcrossing-Paar*, die wollen aber nach Lübeck.
* eins von vielen, die sich beim Bookcrossen kennen gelernt haben.

https://www.komoot.com/de-de/tour/1634798008

In Eutin angekommen zeigt mir der „Dumm Hans“ den Zeigefinger und das Wetter den Stinkefinger. Es ist ziemlich kalt. Ich mache einen auf Touristin, esse auf dem Markt ein Fischbrötchen, fahre Böötchen und besichtige das Schloss. Von den bisherigen Bootsfahrten hat mir die 5-Seen-Tour von Fegetasche nach Malente am besten gefallen.
Das Essen im „Markt 17“ war ebenso hervorragend wie im „Stumpfes Eck“ im vorigen Jahr. Kein Wunder, denn eigentlich gehören die zusammen.

Sonntag: Picknick in Plön und das Wetter ist grauslich. Ich friere schon morgens, trödele herum, stelle fest, dass der Bus erst nach 13.00 fährt, mache mich auf den Weg am See entlang und dann steht da ein Boot am Anleger. Ich nutze die Gelegenheit und fahre bis Plön mit dem Ausflugsdampfer mit. Dort friere ich weiter, bis der Rewe aufmacht, denn ich habe noch nichts für’s Picknick.

Blick vom Schloss auf den großen Plöner See

Mich erwarten viele nette Bookcrossies, viele Bücher, gute Gespräche und schneidende Kälte. Die Einheimischen tragen mehrere Lagen Winterklamotten übereinander und frieren trotzdem, ich friere erst recht, denn ich habe meine warme Winterjacke zu Hause gelassen. Der Kaffeestand ist gut besucht, ich wärme mich am Holzkohlefeuer des Würstchengrills. Irgendwann gebe ich auf und ziehe mich vom kältesten Bookcrossing-Picknick der letzten Jahre zurück zu einer außerplanmäßigen heißen Dusche. Am Abend treffen wir uns wieder, beim leckeren Inder von nebenan.
Montag: Tschö Plön, war schön! Nächstes Jahr bitte wieder etwas wärmer!

2 Kommentare

  1. Die Anlage der Heilsarmee kenne ich gut. Zahlreiche Wochenenden mit Chorproben dort verbracht. Ausgestorben wundert mich nicht. Wir fahren nicht mehr hin , weil man dort äußerst unfreundlich mit Kundschaft umgeht. Das wunderschöne Areal mit Villa scheint man geerbt zu haben. Ich frage mich, wie die Heilsarmee das verrechnet. Bei den zahllosen Wohnungslosen hier hätte man es längst zum Wohnen für alle freigeben müssen…

    • Anscheinend sollte es schon 2017 verkauft werden. Und so einfach ist das mit den Wohnungslosen nicht. Die strömen in die großen Städte und nicht irgendwo auf’s Land. Zwangseinweisen in so eine Anlage auf einem Hügel kannst du sie auch nicht.

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