
Monatelang ging da nichts. Erst durfte ich offiziell nicht, bin aber trotzdem mit dem Rad zur Bestrahlung gefahren, zum Einkaufen, in Rath oder Brück. Dann kam diese unendlich lange Schlechtwetterphase. Also bin ich weiter nur nach Rath oder Brück zum Einkaufen oder mal zu Treffen mit dem Bündnis für die Felder gefahren immer zwischen zwei Regenwolken. Und dann auch noch immer dieselben Strecken. Langweilig!
Ich hatte mir was vorbereitet mit meinem neuen Spielzeug bikerouter.de um an einigen Veranstaltungen des BUND und des Umweltbildungszentrums Gut Leidenhausen teilzunehmen, aber auch die fielen buchstäblich ins Wasser.
Und jetzt ist plötzlich Sommer.

Ich habe mir also zwei der mit bikerouter.de geplanten, ins Wasser gefallenen und in Komoot geladene Strecken geschnappt und bin losgefahren. Die Karte oben zeigt das Endergebnis: Eine schöne Rundtour, die aus zwei verschiedenen Strecken zusammengesetzt wurde. Bikerouter bietet bis zu vier Alternativen an, aus denen ich wählen kann. Ich wählte also Hin: durch den Wald nach Dünnwald zurück über die Dörfer. Der Hinweg ist leicht nachbearbeitet, weil beide Systeme sich im Wesentlichen an der kürzesten Strecke orientieren, ich aber durch den Wald fahren wollte.
Für die in Komoot ungeübten: Am Ziel Navigation (oder Aufzeichnung) pausieren, neue Tour laden, Navigation starten. Das amtliche Endergebnis: An der Waldstrecke über Brücker Hardt und Thielenbruch gab es nichts zu meckern. Sehr schöne Strecke, die Spaß gemacht hat. Der Rückweg war im Bereich NSG Dellbrücker Heide nicht ganz einfach zu fahren, danach eigentlich eine bekannte Strecke, mit deutlichen Verbesserungen: Ich muss nicht durch die Todeskurve und nicht über die Dellbrücker Hauptstraße, sondern werde über den Grafenmühlenweg geführt.

Der nächste Tag fing dann damit an, dass ich meine Lesebrille zertreten habe. Außerdem hatte mein Helm eine gewaltige Macke. Der Plan war also erst zum Optiker, dann zum Fahrradladen. Dazu hatte ich einfach zwei der Angebote des Bikerouters genutzt, die von meiner Standardstrecke leicht abwichen, ohne dran rumzufummeln.
https://www.komoot.com/de-de/tour/1667557251
Der Optiker war nicht da. Die erste Strecke relativ normal, über Brück, aber nicht via Mielenforst sondern ein Stückchen durch den Wald als Standardabweichung. Schnell einen passenden Helm erstanden und dann erstmal was essen.

Beim Laden der 2. Strecke habe ich einmal daneben getippt und schon ging sie nicht mehr an der Strunde entlang, sondern über die Strundener Straße. Ich weiß schon, warum ich normalerweise im Flugmodus fahre. Egal, das sind alles bekannte Pisten, es ging mir nur darum ein wenig von der Routine abzuweichen und zu gucken, was passiert. Die schmalen Sandpisten durch die Dellbrücker Heide hätte ich z.B. nicht mit Reisegepäck fahren wollen.

Die meisten der vom bikerouter angebotenen Wege aber schon. Wassergebundene Decke, durch den Wald, ohne Autos, ohne Rennräder, ganz mein Geschmack.

Und dann muss man auch noch die Zeit haben, einfach dazusitzen und in einen Bach zu starren.
Was bikerouter.de besser kann: individuelle Vorgaben wie verkehrsarm oder wenig Steigung erfüllen, 4 Alternativstrecken anbieten
Was Komoot besser kann: Radfernwege und „Highlights“ finden (da siegt der Schwarm), Touren hoch und runter laden, navigieren, in der Nachbearbeitung einfacher zu bedienen.
Was bikerouter.de nicht kann: Navigieren, Touren speichern, zu fummelig bei der Nachbearbeitung macht aber schon einiges an Nachbearbeitung überflüssig.
Was Komoot nicht kann: Bestimmte Streckenabschnitte vermeiden, Alternativen anbieten, Steigung vermeiden, verkehrsarme Strecken finden.
Danke für diesen guten Überblick über beide Systeme. Größere Radtouren mache ich ja im Moment gar nicht und nutze Komoot hauptsächlich fürs wandern und da kommen die von dir genannten Nachteile kaum zum Tragen. Wegen des Wetters werde ich morgen (heute ist es mir einfach dazu zu warm) und meine alte Regenhose schneiden und schauen wie es da so um die Hüften ist. Habe aber auch heute, weil ich sowieso in der Stadt war, mal bei Decathlon nach Regenhosen geschaut. ich will, dass die Ausrede Wetter weniger meine Radfahrverhalten einschränkt. Ich habe heute tatsächlich mal gemessen welchen Unterschied es macht ob ich mit dem Fahrrad morgens schnell (bevor die Rentner losziehen) zum Edeka fahre oder ob ich es mit dem Auto mache. Beide sind etwa gleich schnell gewesen (Ich hatte letzte Woche mal die Auto Zeit gemessen) aber mit dem Auto könnte mich an den Ampeln eher Zeitverzug treffen als mit dem Fahrrad wo ich Querfeldein fahre.
Genau den Effekt hatte ich bei der Fahrt zum NDR. Da dauerte Auto fahren unter Umständen mit Stau länger als mit dem Rad quer durch das Niendorfer Gehege. Hier im Rechtsrheinischen kann ich eigentlich nur mich mit dem Rad bewegen, weil die Bahnen zentralistisch organisiert sind und die Busse zu selten fahren. Zur bestrahlung ins KH Merheim 10 Minuten mit dem Rad vs ÖPNV 30 Minuten inclusive Fußweg und umsteigen. Taxi dauert auch länger als Rad weil das ebenfalls den Umweg des Busses nimmt. Ich bin also im strömenden Regen mit Regenjacke und – Hose Rad gefahren.
Bikerouter hat sogar eine Einstellung Wandern, die ich aber normal nicht nutzen würde.
Entweder ich nutze fertige Touren aus dem Internet, oder baue irgendwas von Sillesoeren nach und passe beides an meine Bedürfnisse an. Haltestelle statt Parkplatz geht mittlerweile auch bei Komoot ganz gut. Und in Plön habe ich auch einige der Komoot-Fertigtouren genutzt.
Unter Bikerouter erstellte Touren können über die URL gespeichert werden: Einfach die komplette URL (z. B. als Bookmark) speichern und im Bedarfsfall wieder über den Browser aufrufen.
L.G.R.
Das weiß ich, aber damit kannst du ja nicht navigieren. Dazu musst Du den .gpx Track in Komoot oder ein Navi wie Garmin importieren. Dann kannst Du auch gleich den Track speichern. Zumal bikerouter bei mir auf Firefox etwas stabiler läuft und ich den Komoot-Kram über Safari, bzw. die App nutze.