Dann eben nicht!


Tourenplanung ist schon seit den Lockdowns zu einer selbständigen Winter und Schietwetterbeschäftigung geworden. 2022 habe ich einges davon gefahren und auch eine geplante und eine ungeplante Radreise. An 2023 erinnere ich mich an nasskalt und in der 2. Jahreshälfte war ich technisch verhindert. Dieses Jahr will der Sommer einfach nicht kommen, also hat sich inzwischen ein Berg von Rad- und Wandertouren aufgetürmt. Bei Dauer- Stark- oder gar Gewitterregen macht weder Wandern noch Radfahren richtig Spaß.
Samstag morgen: Schietwetter, wie gehabt. Also fahre ich mal nach Deutz mit der Bahn.

Manche Baustellen bieten erstaunliche Ausblicke. Von Gleis 1 hat man jetzt einen guten Ausblick auf die Jugendherberge, die man vorher immer suchen musste. Wenn es nach mir ginge, entstünde dort eine freundliche Grünfläche. Es wird aber wieder ein Büroturm.
Der Zug bringt mich nach Düsseldorf-Benrath. Als ich das letzte Mal das Schloss besichtigen wollte, kam die sonne heraus und ich besichtigte anstelle des Schlosses den schönen Park. Diesmal nicht.
Das Schloss beinhaltet in den Nebengebäuden ein Naturkundemuseum und ein Museum der Gartenkunst.

Vor dem Eingang zum Naturkundemuseum faucht mich ein schwarzer Tiger an. Über eine Treppe geht es zur Sammlung Pallenberg. Der Name Pallenberg sagt mir was. Stimmt, Josef Pallenberg hat das Hauptportal und die lebensgroßen Saurier für Hagenbecks Tierpark entworfen und später das Grabmal Carl Hagenbecks. Die lebensechten Skulpturen sind beeindruckend. Die grelle Beleuchtung der schwarzen Tiere von unten allerdings reizt die Augen.

junge Schleiereulen

Das Naturkundemuseum fand ich wenig beeindruckend. Es wirkte angestaubt und einige Exponate waren schon arg ausgeblichen. Auch die Sonderausstellung zum Thema Neozoen, die irgendwie dazwischengeklemmt war, fand ich ein wenig antiquiert, zumal ich eine Fotoausstellung erwartet hatte. Meiner Meinung nach reicht es heutzutage nicht mehr aus, ausgedruckte Texte an eine Vitrine zu kleben. Immerhin wird der eine oder die andere daraus mitnehmen: Nicht jede eingeschleppte Art wird auch invasiv, und Rückkehrer sind keine Neozoen.
Beeindruckend war dann das Schloss Benrath von innen. Mit dem Audioguide durchwanderte ich die Privatgemächer des Kurfürsten Carl Theodor von der Pfalz und seiner Frau, Elisabeth Augusta, auf den Spuren des Architekten Nicolas Pigage. Leider lassen sich die zahlreichen Nebenräume und Geheimgänge nur im Rahmen einer Führung besichtigen.

Das Hauptgebäude ist symmetrisch aufgebaut. Links die Gemächer der Herzogin, rechts die des Herzogs. in der Mitte dazwischen das Vestibül, das als Empfangs- und Speisesaal genutzt wurde und der Kuppelsaal, in dem alle Blickachsen zusammenlaufen, auch die aus dem Garten. Hinter der Kuppel war die Musikerempore verborgen, das Deckengemälde gestaltete der Maler Wilhelm Lambert Krahe.

Wieder in Köln kam die Sonne raus und ich nahm noch eine Guacamole und Wein beim Mexikaner meines Vertrauens. Und schon bald saßen wir unfreiwillig, aber fröhlich vereint bei Starkregen unter einem Schirm, und einer dieser Menschen reichte ein Smartphone herum auf dem stand, wir hätten gerade Sonnenschein bei 20°. Tja.
ZU Hause auf Facebook wollte mir dann „Quarks und Co“ noch weismachen im Juni wäre es nicht zu kalt, sondern zu warm gewesen. Vielleicht liegen ja nicht die Menschen falsch, sondern die Gleichmacherei des Durchschnitts?

Ein Kommentar

  1. Ja, zehn extrem heiße Tage nivellieren die restlichen 20 wenn die nur so mittel sind. Planung habe ich auch diverse, du hast aber im Rheinland natürlich viel mehr Möglichkeiten. Die wirklich interessanten Sachen in der näheren Umgebung habe ich schon gemacht. Auf meiner Liste steht noch das Kant/Ostpreußen Museum in Lüneburg und ein Blick auf den Bahnhof in Uelzen. Könnte ich sogar beides miteinander verbinden. Auch Hamburg und Hameln stehen noch auf meiner Deutschlandticket Reiseliste. Es ist alles noch Tagesausflug Entfernung. Demnächst muss ich mich mal mit Routen beschäftigen bei denen eine Übernachtung eingeplant wird. Gestern habe ich mich mit einer Bekannten verabredet und wir haben beschlossen dass wir eine Tour auf den Dritt höchsten Berg des Harzes mal gemeinsam machen werden, den Achtermann. Alles was über zwei Nächte hinausgeht muss ich ja viel aufwändiger planen, da ich ja dann immer jemanden für die Katzen brauche. Ich würde gerne auch mal wieder nach London. Auch ein weiterer Urlaub in Dänemark ist in Planung. Weiter habe ich mecklenburgischen Seenplatte mal ins Auge gefasst.

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