On the road again 3 von Wunstorf nach Schäferhof


In der Nacht hat es geregnet und ich bin gerade dabei Black Beauty zu trocknen – das Rad war eingeschlossen aber nicht überdacht – als es PLING macht. S: „Willst Du weiter fahren? In Deiner Gegend soll es Regnen.“ Ok, ich ziehe denn mal die Regenhose über, die mir seit 1985 nützlich ist und auf wundersame Weise immer noch passt.

Feldhase, leicht feucht.


Tatsächlich regnet es nur auf den ersten 5 km und als ich den Kanal wieder erreiche, hat es schon wieder aufgehört. Die Wege bleiben allerdings ziemlich modderig.

Brücke im Maisfeld

Es ist der verflixte dritte Tag. Ein Phänomen, dass in der einschlägigen Literatur so beschrieben ist: Nimm dir nicht zu viel vor. Am dritten Tag stellt sich der Körper auf die Dauerbelastung um, das kann zu einer gewissen Mattigkeit führen. Viele pausieren daher den 3. Tag oder fahren nicht so weit. Bei mir war es meistens der 4. Tag.

wilde Karde

Der Kanal führt hinter Wunstorf wirklich mitten durch’s platte Land – nicht besonders abwechslungsreich. Kilometerlang geradeaus fahren hat etwas hypnotisch einschläferndes. An der Rodenberger Aue kann ich mich über deren Renaturierung informieren und fotografiere Wilde Karde.
Ab und zu muss ich die Seite wechseln und weiß nie genau warum. Liegt es nur an meinem schlampigen Plan oder liegt da wirklich etwas Unüberwindliches. Manchmal klärt sich das dann: Eine kleine Hafenanlage oder Schleuse…

Rüber, aber warum?

Die Wirtschaftswege sind auf beiden Seiten gleich hubbelig, oder doch nicht? Es ist sehr ruhig. Das Auge bleibt an kleinen Details hängen.

Hier gibt es mehr Bänke. Eine mit flechten überzogene Bank, eine mit Moos überzogene Bank, ein Wanderstein… halt, den nehme ich mit.

In Pollhagen gibt es einen Bäcker. Nach der Erfahrung der letzten beiden Tage, biege ich dort ab und besorge mir Kaffee und zwei Brötchen: eins für jetzt, eins zum Mitnehmen. A propos abbiegen: Die Zu- und Abfahrten zum Kanal, die Komoot vorschlägt, sind oft nur steile Trampelpfade. Also besser einen Blick auf die Karte werfen, ob es eine bessere Möglichkeit gibt.

Blutweiderich und dann ein Stück obenrum durch den Wald.

Am Kanal entlang gibt es Wildschutzgatter, deren Türen sind passierbar. An einer Kreuzung steht eine Männergruppe vor einem Gatter. „Kann man da durch?“ Oha! ein Mann, der nach dem Weg fragt. „Ja, aber wieder zumachen.“ Ich folge denen, bis ich bemerke, dass ich rechts hoch gemusst hätte. Warum?? Ich schiebe hoch und finde eine Schutzhütte mit Bowlingbahn. Ein guter Platz für das zweite Brötchen.

Wieder unten am Kanal finde ich an einer Brücke einen zweiten Pausenplatz. Ein guter Platz für die weitere Planung. Ich fange an, Unterkünfte in Minden anzurufen. Besetzt, besetzt… och hier ist ja gleich eins um die Ecke. Ist ja auch der 3. Tag. Schäferhof hat ein Zimmer frei, auch nicht so teuer wie in Minden. Heute Abend wird es gutbürgerlich.

Schäferhof mit Sylter Biergarten

2 Kommentare

  1. Ich hoffe dein gefundener Stein darf auch nich weiter reisen.
    Ich muss auch mal wieder welche auslegen.
    Ich vergesse immer meine angemalten mit zu nehmen.
    🧑🏼‍🦳

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