
Nachdem ich Władysław Szpilmans Buch: Der Pianist, Mein wunderbares Überleben gelesen hatte, begab ich mich unverzüglich zum EL-DE Haus.
Szpilman beschreibt das Grauen des Krieges und der Verfolgung in drastischen Bildern. Mit zerfetzten Leichen, Hungersnot, der Wahllosigkeit, mit der Menschen selektiert werden, dazwischen die Versuche, so etwas wie Normalität zu leben während rundherum alles zusammenbricht.
Erst spät, viel zu spät, formiert sich der Widerstand im Warschauer Getto. Am Ende ist Szpilmann allein, fast verhungert, als ihn ein Deutscher Offizier rettet.
Das EL-DE- Haus war ursprünglich von seinem Erbauer Leopold Dahmen als ganz normales Wohnhaus geplant. 1935 wurde es von der Gestapo beschlagnahmt. Im Keller des Hauses mussten Häftlinge zehn schmale Zellen, sowie Wachräume, wenige Toiletten und Waschräume sowie einen Galgen bauen. Darunter befand sich noch ein Tiefbunker in dem später Häftlinge gefoltert wurden. In den Zellen hinterließen Häftlinge Inschriften und Zeichnungen, die bis heute zu sehen sind. Nach dem Krieg zogen zunächst einige Behörden in das Gebäude ein. 1979 ließen sich der Fotograf Gernot Huber und der Lehrer Kurt Holl unbemerkt über Nacht in den Keller einschließen, und gingen mit Fotos der Zellen und der Zeichnungen an die Öffentlichkeit.


Seit 1981 ist in den Kellerräumen die Gedenkstätte Gestapo Gefängnis eingerichtet. Heute dient das ganze Haus als NS-Dokumentationszentrum. In zwei Obergeschossen widmen sich Dauerausstellungen der NS-Diktatur in Köln. Im ersten Stock geht es um den Weg zur Machtergreifung. Dort finde ich erschreckende Parallelen zur Vorgehensweise der heutigen AFD. Im 2. OG geht es um Familienpolitik, Jugend, und die von der Gestapo verfolgten und getöteten Menschen. Hinter den Kulissen wird noch viel Forschung und Projektarbeit betrieben.
Ich hatte mir einen Audioguide besorgt, der in vielen kurzen Kapiteln die einzelnen Stationen erklärte. Da es in den oberen Stockwerken Sitzgelegenheiten (Hocker und Fensterbänke) gibt, konnte ich mir auch vieles mit ein wenig Abstand ansehen und hören, wo sonst die Knie wieder gestreikt hätten.
Die Stimmung im Museum ist gedrückt. Selbst Pubertiere im Große-Klappe-Alter sind still und sichtlich erschüttert. So muss das auch sein! Als ich eimal die KZ-Gedenkstätte Neuengamme besucht habe, fand ich die Präsentation zu sauber, zu freundlich, zu schön den Park. Und da alberten dann auch Schülergruppen herum.
Bleibt wachsam! Die AFD nutzt teilweise die gleichen Methoden sich einzuschleichen, wie damals die NSDAP. Kurz vor der Wahl in Thüringen werden schon wieder Menschen bedrängt und bedroht, die Informationsmaterial anderer Parteien verteilen möchten.
NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Appellhofplatz 23-25 50667 Köln
Anfahrt:
Vom Kölner Hauptbahnhof beträgt der Fußweg über die Komödienstraße etwa fünf Minuten.
Die U-Bahn-Haltestelle Appellhofplatz (Linien 3, 4, 5, 16 und 18) liegt unmittelbar vor dem Haus. Bitte den Ausgang „Appellhofplatz/ Schwalbengasse“ benutzen.
Dann fahre mal im Januar oder Februar nach Neuengamme. Sehr futuristisch und sehr unheimlich.
Ich war da mal mit ner Gruppe und bin dann wie so oft noch geblieben.
Von Parkähnlich bemerkt nan dann eher nichts fand ich.
Was da um diese Jahreszeit dann ganz skurril erscheint war ein Reiher der plotzlich auf dem Feld stand trotz Kälte.
Gibt merkwurdige Begebenheiten da.
Mit unserer Klasse wäre ich da auch sehr ungern hingefahren.
Kann sein, dass wir einmal da waren.
Weiß ich gar nicht mehr.
Oder die hatten sich wieder wie immer so daneben benommen dass ich mich gar nicht mehr erinnere. Wäre typisch für meine Klasse gewesen.
Mit meinen Eltern war ich als Kind einmal da.
Ist schon lange her, also vor 2010 vor diesem Blog. Damals war der Rasen akkurat gemäht und alles sehr sauber und renoviert. Heute lässt man ja eher mal eine Wiese wachsen, das bekäme diesem Ort sicher gut. jedenfalls fand ich es nicht halb so beklemmend wie das hier.
Reiher im Winter ist nichts ungewöhnliches. Mäuse gibt es immer und manche Reiher stehen so lange im Wasser bis sie festgefroren sind. Dann muss die Tierrettung ausrücken, sofern ein Mensch das bemerkt.
Der hat wohl eher die Leute angeschaut.
War schon gespenstisch so im Nebel.
Nee, Reiher sind hier nicht unbedingt selten.
Uns ist auch ein Junger schon im Winter begegnet.