An der Rur Heimbach- Obermaubach


Am nächsten Morgen geht es flott heraus aus Heimbach. Nein, doch nicht ganz so flott. An der Tanke will ich noch kurz den Luftdruck prüfen. Ein Paar mit kleinen Mofas (Fahrräder mit Hilfsmotor) kommt. Er eilt herbei, mir zu helfen, dreht mein Ventil auf. Ich fülle Luft nach – war nötig. Er schnappt sich die Druckluft. „Ach sie waren noch nicht fertig? Das Auto will durch!“ Ich rücke ein wenig zur Seite. „Wo ist meine Ventilkappe?“ Die hat er wohl auf den Boden geworfen. Ich fülle vorn Luft nach.
Er: “ Was ich nicht verstehe: Warum haben die Radfahrer immer so große Taschen hinten drauf? Da kommt ja kein Auto mehr durch?“
Ihr erlebt mich einen Moment sprachlos. – – – 
(Muddi leise aus dem Hintergrund: „x. lassdoch“)
„Da ist mein Gepäck drin.“ „Gepäck? Wozu braucht man Gepäck?“
… usw.…
„Was ist das überhaupt für ein Fahrrad?“ Er rattert stolz die Daten seines E-Bikes runter. OK.
Er: “ Ich fahre mehr Rad als Sie! Ich bin dieses Jahr schon 8.000 km Rad gefahren!“
Ein Erklärbär war das nicht, aber was war das? Ein Dummbär vielleicht?
Zusammenfassung: Er weiß nicht wozu man eine Einkaufs-Transport-Gepäcktasche braucht. Er kennt mich nicht, weiß aber dass er mehr Rad fährt als ich. 8.000km ist ungefähr die Strecke von Köln nach Amritsar oder Lahore, traue ich ihm nicht wirklich zu. Sein Rad sieht aus wie frisch aus dem Laden, meins ist völlig versifft, u.a mit angetrockneten Schnecken. Aber 8.000 km in 8 Monaten also ungefähr 30km/Tag mit Hilfsmotor ist nun auch nicht wirklich beeindruckend. Unklar bleibt, wieviel Strecke das kleine Mofa im Auto zurückgelegt hat.
Ich bin dann mal weg.

Tschüß, Burg

Dieser Teil des Rurtalradwegs ist mir bekannt – zu bekannt. Erst Straße, dann der blöde Hügel hinter Hausen, der am Ende mit einem Rastplatz und Blick auf die Buntsandsteine belohnt wird – Pause – runter nach Blens, wieder Straße, in Abenden habe ich mal übernachtet, oha! ein neuer Rastplatz.

Pause

Es wird heiß heute. Gleich nach der Pause wieder steil hoch und wieder auf die Straße. Bei der Biologischen Station in Brück fülle ich die Wasserflasche auf. Die Mehlschwalben fliegen gerade aus, und es wird eine neue Ausstellung vorbereitet.
Oha! Ein neuer Rastplatz.

Pause

Der gehört zum Nationalpark-Tor Zerkall. Immer an der Bahn lang, dann links abbiegen zum Gut Kallerbend. Lecker Mittagessen. Nein, sie haben kein Zimmer frei. Schade, wie immer! Ich bin kurz versucht, das mit Booking.com zu überprüfen, lasse es aber.
Jetzt wird der Weg wieder schön. An den Pferden des Gestüts vorbei, an der Bahn lang,

in die Rur gucken,

durch den Wald am Staubecken Obermaubach, und in Obermaubach finde ich ein schönes Zimmer. Den Rest des Tages hänge ich am Staubecken und im Biergarten Strepp am See ab, und lese mein Buch fast aus.

https://www.komoot.com/de-de/tour/1825152425/zoom