Tag des offenen Denkmals am 07.09.24


Einmal im Jahr, an einem Septemberwochenende findet der Tag des offenen Denkmals statt. In Köln sind es gleich zwei Tage und ich nutze dieses Wochenende gern, um mir die Denkmale meiner näheren Umgebung anzusehen. Ihr findet davon auch etliche im Blog. Dieses Jahr konnte ich wieder dabei sein. Zuerst hatte ich mir die Tour vom Grülshof zum Fronhof in Merheim ausgesucht.

Treffpunkt und Tourstart war der recht gut erhaltene Grülshof in der Rüdigerstraße. Auf der Führung wurden die wichtigsten ehemaligen Höfe und Handwerksbetriebe in der Rüdigerstraße vorgestellt. Das ältere Ehepaar Pilger dozierte abwechselnd und durchaus interessant über die ehemaligen Bewohner der Straße, aber es brauchte schon etwas Phantasie um sich das vorstellen zu können. Leider sind nicht alle Gebäude so gut erhalten: Von stark verändert über schwer heruntergekommen bis abgerissen ging es weiter. Einige Fotos, die den früheren Zustand dokumentierten halfen darüber hinweg, dass kaum noch etwas übrig ist.

Wahrscheinlich drängte die Zeit etwas, denn über den „Ahle Kohberg“ wurde nicht mehr so viel erzählt.
“ Um das wieder hinzubekommen braucht es Liebhaber“, hatte ich an einer völlig heruntergekommenen Ruine bemerkt, und die trafen wir jetzt am Fronhof.

Die Eigentümerin erzählte von der denkmalgerechten Restaurierung des Gebäudes. Moselschiefer wird nicht mehr abgebaut, also wo bekommt man ihn? Der alte Baumbestand war teilweise zerstört, also wird neu gepflanzt mit einheimischen Arten. Büsche und Bäume ziehen auch viele Tiere an, und die Eigentümerin erzählte, dass sie während der Lockdowns mit ihren Kindern Vögel bestimmt hat.

Noch ein Blick auf die Kirche nebenan und ein kurzes Gespräch mit den drei etwas, aber nur etwas jüngeren Teilnehmerinnen. Wirklich junge Leute waren nicht dabei. Mir fällt immer öfter auf, dass auf Veranstaltungen wie dieser, aber auch bei unseren Felderführungen und den Bookcrosser-Treffen kaum bis keine jungen Leute dabei sind. Das ist schade. Die eigene Vergangenheit zu kennen und die eigene Zukunft zu schützen gehört für mich zusammen.

Biergarten em ahle Kohberg

Nachdem ich mein Rad wieder abgeholt und Fotos ergänzt hatte, eine kleine Stärkung em ahle Kohberg. Erst war er oft zu voll und reservierungpflichtig, dann stand er leer, jetzt hat er wieder geöffnet und der Koch massiv aufgerüstet. Noch nie habe ich so leckeren Tafelspitz gegessen. Man kennt den ja als totgekochtes Stück Suppenfleisch mit Meerrettichsoße Kartoffeln und Suppengemüse. Dieser hier war zartrosa angebraten, mit Kartoffelgratin Radiccio und kandierten Walnüssen. Ein Gedicht!