
Ich war ein paar Tage in Nürnberg, zur großen Bookcrossing-Uncon. Das heißt 100 Bookcrossies auf einem Haufen, noch mehr Bücher auf einem Haufen. Viele Gespräche, eine Führung, Buchvorstellungen und Lesung, viel essen, trinken, lachen, Blödsinn machen. Aber erst mal ankommen.
Das Zimmer Ich habe mir ja vorgenommen, immer das Zimmer zu fotografieren.

Ich war schon einen Tag vor der UNCON angereist, und mit Eule und dem Mitleser zum essen verabredet.
Auf der Suche nach dem Schäufele trafen wir noch ein paar andere Bookcrossies, bekamen dort aber keinen Platz. Wir sind dann weiter zum Inder, zur Tapas-Bar, zur Taceria! Der Mexicaner als Sammelbecken, für alle, die nebenan keinen Platz bekommen haben. War lecker.

Kalt war es in Nürnberg! Die UNCON fing erst ab 15.00 an. Am nächsten Morgen also durch das Tiergartentor erst einmal ins Albrecht-Dürer-Haus. Leider werden dort nur ein paar Repliken gezeigt und die Einrichtung ist auch historistisch nachgebaut, so wie sie zu Dürers Zeiten hätte sein können. Der Grund dafür: Die Bayern haben die Franken ausgeplündert! Sämtliche Originale hängen in München.






Gerade als es im Albrecht-Dürer-Haus richtig voll wurde, war ich schon wieder draußen. Habe dann noch ein wenig die Gegend erkundet. Der „Hase nach Dürer“ sieht etwas mitgenommen aus. Innsgesamt ein schönes Sück altstadt. Zum Schloss hoch war mir zu steil, also erstmal an der Wand lang..







Doch schon am nächsten Stadttor konnte ich rechts durch ein schmales Törchen in den Bürgermeistergarten schlüpfen. Durch den Park entlang der Stadtbefestigung kam ich auf der schiefen Ebene ganz bequem doch noch zur Burg.






Ein Vorteil des Phones als Fotokrücke ist übrigens, dass man leicht durch irgendwelche Zäune und Gitter fotografieren kann, wo die richtige Kamera nicht durchpasst. So konnte ich auch einen kleinen Blick in den abgeschlossenen Teil des Burghofs und Maria Sybilla Merians Garten werfen. Dann war es auch schon an der Zeit, mich auf den Weg zum Nachbarschaftshaus zu machen.
Viele bekannte Gesichter, etliche davon seit Jahren nicht mehr gesehen, großes Hallo, hunderte Bücher und Wandersteine, ein Wunschbuch für mich und „goodie-bags“ für alle… und danach ging es schon zum Abendessen ins Blaue Haus. Das Essen war gut und gut organisiert. Es ist kaum zu glauben, was für einen Schalldruck 100 Bookcrossies erzeugen können. Die lesen doch immer nur…





Verfressen wie ich bin, hatte mir die Führung: „rotes Bier und blaue Zipfel“ über die Nürnberger Esskultur im Mittelalter ausgesucht. Es gab viel zu hören, zu sehen und zu probieren, was die Nürnberger so alles gegessen und getrunken haben. Anstelle der „Dachhasen“ gab es Katzenzungen. Die beiden anderen Stadtführungen: „Nürnberg als Bücherstadt“ und „Nürnberg wiederaufgebaut“ fanden auch großen Anklang.
Im Nachbarschaftshaus gab es anschließend noch Buchvorstellungen und eine Lesung mit Musik. Obendrauf gratis noch einen Ohrwurm an den ich seit meine Gitarrenspielzeit nicht mehr gedacht habe. Wir könnten ein bisschen mitsingen, hat der Musiker gesagt. Ich konnte das noch auswendig von vorn bis hinten mitsingen, nachdem ich bestimmt 50 Jahre nicht daran gedacht habe. Und hatte einen Flashback ins Zimmer meiner Schulfreundin Martina wo wir zusammen Gitarre gespielt haben. On a wagon…

Dann mussten wir nur noch aufräumen. Alle Bücher und Wandersteine raus aus dem Nachbarschaftshaus und alle Teilnehmer zum Abendessen im „Bratwurst Röslein“ bei gleichem Schallpegel, ebenfalls gutem Essen, und leicht überforderter Bedienung.





Früh ging es an der Lorenzkirche vorbei zum gemeinsamen Frühstück. Während die meisten danach schon nach Hause fuhren, hatte ich noch etwas Zeit, um das Germanische Nationalmuseum zu besuchen. Hier steht auch ein Welterbe: Der Behaim Globus ist der älteste Globus, noch ohne Amerika und deswegen zu klein im Durchmesser. Das Museum ist riesig. Unmöglich alles an einem Nachmittag anzuschauen. Ich beschränkte mich auf eine Sonderausstellung, streifte durch die verschiedenen Räume und nahm noch an einer Führung Teil. Dann hatte ich genug.
Von der nahen U-Bahn-Station aus fuhr ich zurück ins Hotel. Übrigens ist die U-Bahn in Nürnberg, pünktlich, schnell getaktet, sauber, wohlriechend und fahrerlos.
Das war ein sehr erfülltes verlängertes Wochenende in Nürnberg. Montag war ich ziemlich platt und froh mich in den ICE Sitz fallen zu lassen.
Bei einem meiner Dienstreisen habe ich mich mal mit Saguna in der Stadt getroffen und von ihr eine kleine Stadtführung bekommen.