Wie bereits erwähnt, wollte ich ja die Bücherschränke in Bergisch Gladbach begutachten. Bei schönstem Herbstwetter früh eine Tour mit dem Bikerouter (Gravel „quaelnix“) schlampig geplant, in Komoot noch ein Highlight (wie, da kann man durch?) und die Adresse der VHS eingefügt und dann flott auf’s Rad.



Durch die Felder Richtung Brück und dann immer durch den Wald.
Erst Brücker Hardt, dann unter der Autobahn durch auf den Kuhweg, durch den Iddelsfelder Hardt.

Als ich aus dem Wald wieder auftauche, wird gerade eine Herde Fjordpferde vom Gestüt auf die Weide getrieben.


Nachdem ich Refrath knapp gestreift habe, bin ich schon wieder im Wald. Diesmal der Gierather Wald, den ich durchquere. Über einen ehemaligen Bahndamm fahre ich in Bergisch Gladbach ein. Ein Stück stark befahrene Hauptstraße bleibt mir nicht erspart. Dann kommt das hinzugefügte Strecken-Highlight.

Die ehemalige Papierfabrik Zanders ging 2021 insolvent. Seit Mai 2024 kann sie mit dem Rad durchquert werden. Wusste ich noch nicht. Die stillgelegte Papierfabrik soll jetzt zu einem neuen Stadtteil Bergisch Gladbachs umgebaut werden. Seit 2018 stehen zwölf unterschiedliche Denkmale auf dem Gelände unter Schutz: vom historischen Verwaltungs- und Pförtnergebäude über eine Dampfspeicherlok, den Büstengarten bis hin zu Industriehallen mit zum Teil noch originaler technischer Ausstattung zur Papierherstellung sowie dem monumentalen Kraftwerk von Dominikus Böhm.

Ein Stück durch die Fußgängerzone in Schrittgeschwindigkeit und da steht dann auch schon sehr massiv der gesuchte Bücherschrank. Ein zweiter soll ganz in der Nähe sein: an oder in der VHS.

Pech gehabt! Ich finde die VHS, umrunde sie, aber den Bücherschrank finde ich nicht. Möglicherweise ist er innen, aber die VHS hat ausgerechnet heute zu.
Statt dessen finde ich die Strunde wieder, deren Lauf mir bei einer früheren Tour in Bergisch Gladbach abhanden gekommen war.
Strunde, so was wie Langzeitbelichtung


Mir fallen zwei fast lebensgroße Denkmale auf: Links geht ein Papierschöpfer seiner Arbeit nach, rechts bietet der Hexe Köbes eine Narrenkappe und eine Krone an..


Auf dem Rückweg schaue ich mir noch das Rückhaltebecken genauer an. War das schon immer hier? Seltsam. Wieder zu Hause habe ich ein Bisschen recherchiert. Ab 2017 wurde in einem Großprojekt „Strunde hoch 4“ die Strunde aus der Kanalisation nach oben geholt und gleichzeitig der Hochwasserschutz verbessert. Kein Wunder also, dass ich bei meinen frühen Touren ihren Lauf in Bergisch Gladbach verloren habe.



Danach schaue ich mir noch einmal das Fjordgestüt Gut Beningsfeld an. Die letzten Eigentümer heißen Borsbach. Nuja, ein r mehr, ein s weniger, könnten trotzdem sehr entfernte Verwandte von mir sein. Mit schlapper Fon-Batterie geht es nach Hause. Eine insgesamt sehr schöne Tour. Bei den ersten Versuchen mit Komoot, bin ich noch ganz anders gefahren.
