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Jahrelang habe ich mich bemüht, Schwertlilien im Garten zu pflanzen.
Habe Rhizome aus Hamburg mitgebracht, aus Mohrkirch wahrscheinlich auch, habe Samen geklaut und verstreut. Diese blauen Iris, die an jeder verkackten Baumscheibe wachsen, wollten in meinem Garten einfach nicht.

Die Nachbarin hat Rhizome en masse, die zwar immer mehr Blätter bekamen, aber keine Blüten. Ich habe also ein paar von denen mitgenommen und probehalber nicht im Garten, sondern im Vorgarten eingebuddelt. Weil ich jetzt gelernt habe, dass Frühblüher im Vorgarten besser wachsen als im Garten.
In diesem Frühjahr kam tatsächlich ein Stängel zwischen den Blättern zum Vorschein. Er wurde länger und zeigte Knospen, Aber während die Blauen in den Baumscheiben schon wieder blühten wurde der Stängel noch länger und die Knospe färbte sich fast schwarz. Vertrocknet? – Oder nicht?
Und dann, gestern am späten Nachmittag:

Ta -Daaa!

Blau ist das nicht! Eher die Farbe von roher Leber, sehr groß und irgendwie obszön mit den knatschgelben Staubblättern. Ich habe sie spontan Audrey genannt.

Edit:
Inzwischen bin ich auf einer Seite mit historischen Schwertlilien gelandet. https://historiciris.org/gallery/ Red Orchid https://historiciris.org/—/red-orchid/ sieht ihr ähnlich, red Tornado auch https://historiciris.org/—/red-tornado/
Auf einer anderen Seite steht, das sie teilweise schwer zu unterscheiden sind, weil sie leicht hybridisieren

Edit 2: Ich hatte Post von der Historic Iris Preservation

Hello Birgit

There are many iris with this red color. One that is fairly common and is also tough and grows many places is Caliente. Here is the AIS wiki listing of it 
https://wiki.irises.org/TbAthruE/TbCaliente
Ja, die könnte das sein.

9 Kommentare

    • Naja, ich finde sie beeindruckend aber gewöhnungsbedürftig. Liegt auch vielleicht daran, dass ich mit zartblau gerechnet habe. Ich kann sie auch nicht zuordnen. Ist das eine Zuchtform? Auf der Suche nach Iris-Sorten habe ich ähnliche Farben gefunden, aber nicht diesen Kombination von knallgelb und leberfarben.
      Für Pflanzen habe ich auch keine Geduld. Was bei mir überlebt hat es geschafft.

  1. Wie ist es mit der Feuchtigkeit an der Stelle, wo du sie gepflanzt hast? Iris mag einen frischen Boden unf kommt gut mit Schatten klar. Feuchtbbeet ist optimal (das ist nicht das gleiche wie viel gießen…, mit gießen kriegt man das nicht immer hin…)

    • Fakt ist, dass der Boden im Vorgarten ganz anders ist, als unten im Garten. Unten ist lehmiger Löß oder lössiger Lehm, der wird sehr schnell sehr hart.
      Oben war, als ich hier ankam der reinste Sand, weil meine Mutter da mal einen „Heidegarten“ anlegen wollte. Hat natürlich nicht funktioniert. Ich habe dann angefangen, jeden Morgen den Kaffemodder aus der Frenchpress da drauf zu schütten und lasse das Straßenlaub über Winter liegen. Ich würde ihn jetzt als gut durchlüftet bezeichnen. Schattig ist es oben auch. Feucht? Naja voriges Jahr war sehr nass, dieses Jahr sehr trocken.
      Aber weißt Du was das leberfarbene Monster ist? Wahrscheinlich eine Zuchtform, oder?

      • Definitiv eeine Zuchtform. Ich hab die auch im Garten. Die heimischen brauchen Feuchtwiese (blaßblau) bzw.Sumpf (gelb). Die du wolltest hat nicht dieses Schwert-Laub, sondern zarteres, dünnes, nicht so Aufrechtes.

      • Die blauen, welche hier die verkackten Baumscheiben bevölkern, haben das gleiche Laub wie diese hier. Und dass die nass stehen wollen, halte ich für ein Gerücht oder da gießt jemand täglich.
        Sumpfschwertlilie kenne ich. Iris Germanica kann gut trocken ist blau und hybridisiert. Iris sibirica Feuchtwiesen, das ist die, die Du wohl meinst, auch blau. Gibt noch andere blaue, alle eher kleiner.
        Am ähnlichsten ist Iris squalens, da wird auch eine rotbraune Variante beschrieben.

  2. Das ist eine Bart-Iris (Iris germanica), genauer gesagt eine Zuchtform mit tief burgunderroten bis fast schwarzen Blütenblättern. Die Bart-Iris gehört zur Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae) und ist für ihre auffälligen, großen Blüten und den charakteristischen „Bart“ (die behaarte Linie auf den unteren Blütenblättern) bekannt.

    Die gezeigte Farbe und Form deuten auf eine Sorte hin, die zu den dunkelblütigen Züchtungen zählt – möglicherweise eine Sorte wie ‚Superstition‘, ‚Before the Storm‘ oder eine andere tiefviolette bis fast schwarze Varietät. Da es sehr viele Sorten mit feinen Unterschieden gibt, ist eine exakte Sortenbestimmung meist nur mit Züchterinformationen oder Etikett möglich.

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