In letzter Zeit habt ihr von mir zuerst immer öfter, dann nur noch solche Fotos gesehen.


Und nicht mehr solche:


Man gewöhnt sich ja an alles. An die flache, weitwinklige, von vorn bis hinten scharfe Ästhetik der Smartphone-Fotografie sind manche schon so sehr gewöhnt, dass sie das Spiel mit der Schärfentiefe irritiert.


Natürlich kann man sich solche Fotos schönreden – mit der Kreativität, die durch die Beschränkung quasi erzwungen wird. Jaaaa, während des Studiums, als wir alle noch Wechselobjektive hatten, sind wir ab und zu nur mit einem Objektiv spazieren gegangen – um seine Grenzen und Möglichkeiten zu testen. Aber wir hatten immer, mit jedem Objektiv, die Kontrolle über Blende und Verschlusszeit – und damit auch über die Schärfe. Vorausgesetzt, der passende Film war in der Kamera.

Der Grund für meine unfreiwillige Selbstbeschränkung: Die Lumix hatte ein Problem damit, die Schärfe zu finden – und das auch noch bei Fotos wie diesem, bei denen es eigentlich gar nichts scharf zu ziehen gibt. Weitwinkel und von vorn bis hinten knackscharf – das schafft jede Kamera, sogar das Fon. Aber die Lumix nicht mehr. Ärgerlich!
Und die Sucherei ging los:

Erst wollte ich nur mal bei MediaMarkt gucken. Der Verkäufer war doch blöd und weigerte sich, die Kamera mit einem Akku auszustatten.
Der Händler meines Vertrauens stellte mir zwar die eine Kamera vor, die ich ins Auge gefasst hatte, aber leider keine Alternative – und die war mir zu schwer.
Der Biotom legte mir seine Ricoh wärmstens ans Herz: handlich, mit Ringblitz für Makroaufnahmen, wasserdicht. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass ich Fische unter Wasser oder Pilzsporen von unten fotografiere, ist dann doch eher gering.
Also passierte erstmal nichts.
Am Montag lief ich dann etwas unmotiviert vom Heumarkt Richtung Hohe Straße und kam an einem Saturn vorbei. Da hatte ich richtig Zeit und Muße, an verschiedenen Kameras herumzuprobieren – Strom gab es auch. Der Verkäufer ließ mich in Ruhe, bis ich eine konkrete Frage hatte.
Wieder zu Hause habe ich im Internet – nein, nichts gekauft – sondern zu den beiden Kameras recherchiert, die in Frage kamen.
Das Ergebnis: Die beiden nehmen sich nicht viel. Die erste sieht meiner alten Nikon FE ähnlich, aber die zweite liegt mir doch besser in der Hand.
Dann noch ein Wechselobjektiv ausgesucht (seufz) – und am nächsten Tag bei dem strahlenden Verkäufer eingekauft.

Während es draußen wie aus Eimern schüttete und der Jungmieter versuchte zu grillen, habe ich mit der Gebrauchsanweisung und der Kamera gerungen.
Ein paar Grundeinstellungen habe ich schon überprüft und angepasst. Nein, ich will nicht, dass ausgelöst wird, wenn ich den Monitor berühre!
Nach dem Regen bin ich noch ein bisschen herumgelaufen – zum Probeshooting.

Dabei geht es nicht darum, möglichst tolle Fotos zu machen, sondern um bestimmte Funktionen zu testen.



Dazu ist natürlich ein Besuch im Zoo zwingend erforderlich.