Ich bin länger nicht zum bloggen gekommen, hier ein Nachtrag aus dem August:

Schon Anfang August ist es hier ziemlich herbstlich. Die Spatzenbande vergnügt sich auf den abgeernteten Feldern. Alle anderen haben schlagartig aufgehört zu singen. Auch Strippe flötet mir nichts mehr vor. Zunächst dachte ich, er sei umgekommen, aber gestern sah ich ihn ganz munter durchs Unterholz flitzen.
Das Brutgeschäft ist erledigt, es gibt kein Revier mehr zu verteidigen. Die Kanadagänse veranstalten lautstark ihre Übungsflüge, die Singvögel fressen sich voll um Reserven anzulegen für den Winter oder den Vogelzug.

Zum Beispiel leckere Vogelbeeren. Als ich klein war, wurde mir noch eingebläut, die seien giftig. Stimmt nicht ganz. Angeblich kann man Marmelade und Chutneys daraus herstellen. Ich habe es nicht ausprobiert.
Vögel gibt es ja hier reichlich. Trotzdem habe ich eine Stimme übers Jahr vermisst. Früher stand über jedem Feld eine Feldlerche in der Luft und zwitscherte. Gibt es nicht mehr. Trotz Randstreifen. Vielleicht, weil das Getreide viel früher geerntet wird, vielleicht, weil die Felder totgespritzt werden, wer weiß? Montsanto lässt grüßen.

Einer der Gründe, warum ich nicht zum bloggen kam: Ich hatte einigen Besuch und war anderswo zu Besuch. Unter anderem war mein erster Homecrosser hier: Hoelli-Harnsn. Mit ihm bin ich durch die Felder und durch den Königsforst gelaufen bis nach Rath.
Weil wir beide fotografieren ging es um die Unterschiede bei der Belichtungsmessung. Integral oder Spot, das war die Frage.
Hoelli bevorzugt Integral-, ich Spotmessung. Hier der kleine Unterschied:

Beide Fotos sind korrekt belichtet. Bei der Integralmessung ist alles scharf, was die verschiedenen Messfelder erfassen. Die Belichtung entspricht dem Mittelwert.
Mit der Spotmessung wähle ich mir einen Punkt aus, der ist dann scharf und richtig belichtet. Die Tiefenschärfe ist (abhängig von der Blende) geringer. In extremeren Lichtsituationen als dieser können bildunwichtige Teile schon mal schwarz absaufen.

Weiter ging es über den Hochwasserschutzdamm:

Der verhindert, dass Rath und Heumar regelmäßig absaufen.




Neophyten. In diesem Fall indisches Springkraut, massenhaft. Es wurde als Zierpflanze eingeführt und verbreitet sich ungehemmt. Einerseits, weil die Samen bis zu 7 m weit geschleudert werden, andererseits, weil sie gut schwimmen. Daher werden vor Allem Uferstreifen von den Pflanzen besetzt. Einheimische Pflanzen werden verdrängt.

Aber Bienen und Hummeln mögen es.

Der Abend endete mit einem Biergartentest.
Die Wespen dieses Jahr sind einigermaßen harmlos.
Und Hoelli lernte was für’s Leben: