So, alle Kreuze sind gemacht und gezählt und ich habe wieder etwas Zeit und Muße zum bloggen, was ich längst hätte tun sollen.
Denn schon vor der Wahl kam mir das CDU-Werbeblatt namens Rath /Heumarer nachrichten ins Haus geflattert.
Darin auch die „Würdigung“ der Hoffnungen und Ängste der Anlieger zum Thema „Rather See“:
In der Folge wird noch dargestellt, warum diese Wünsche zwar gewürdigt, aber weitgehend unberücksichtigt blieben.
Wie diese Würdigung aussieht: Möchte ich nur mal kurz anhand des von der Bevölkerung gewünschten Rundweges um den See erläutern.
Tatsächlich ist dieser Weg bereits vorhanden.

Ich beginne am neuen Strand. Dieser Teil wird in Zukunft nur für zahlende Gäste zu betreten sein.

Am Ostufer führt der Weg dicht am See entlang. Trotzdem ist wegen des dichten Bewuchses das Seeufer nur an kleinen Stellen zugänglich. Dieser Weg soll, wenn es nach den Investoren geht, zugunsten des Naturschutzes verschwinden.

Hier haben noch die Angler ihr Revier.

Dieses idyllische Plätzchen zum Baden habe ich gesucht. Und gefunden.

Es handelt sich um eine kleine, flache Bucht am südöstlichen Ende des Baggerlochs. Sie wird bald verschwinden, denn nur wenige Meter weiter, aus einem anderen Blickwinkel sieht das schon ganz anders aus.


Der Blick vom Uferweg in Richtung Norden zeigt, dass die Ufer jetzt schon artenreich bewachsen sind. Tiere finden hier Unterschlupf, obwohl an einigen Stellen gebadet wird.

Auch der Steilhang zum Brück-Rather-Steinweg zeigt eine artenreiche Vegetation.

In der Ostecke des Baggergeländes entfernt sich der Rundweg vom See.

Nun verläuft er oberhalb des Seeufers durch artenreiches Gelände. Auf diesen sonnigen, trockenen Hängen leben Zauneidechsen. Auch dieser Teil des Weges soll verschwinden. Dass dazu gebaggert werden muss, ist klar.

Lässt aber immer wieder Blicke auf den Baggersee zu.

Wo der Weg das Ufer wieder erreicht, liegt eine der etwas größeren wilden Badestellen.

Bald schon entfernt er sich wieder etwas vom See
Einige Zugänge zweigen vom Weg ab.

Aber man sieht, dass durchaus nicht am ganzen Seeufer gebadet wird.

In einem muss ich den Planern der Wasserki-Anlage Recht geben. Eins ihrer Hauptargumente ist ja, dass wildes Müllen aufhören muss. Und an dem Uferteil, das der Konrad-Adenauer-Siedlung am nächsten gelegen wird türmen sich wirklich die Müllhaufen. Es ist Ekel erregend. Leute, ihr wollt den See behalten und nutzen, also haltet ihn gefälligst sauber!


Dieser Rastplatz der Nilgänse wird der Wasserski-anlage geopfert.




Hier demnächst Wasserski-Gebiet?


Aber wie sieht denn nun das neue Wegekonzept aus? Die CDU weiß Bescheid:
Schauen Wir uns das ganze mal von Oben an:
Hier der Brück-Rather Steinweg:

Der Steinweg ist ein kleiner Wirtschaftsweg, durchfahrt für KFZ verboten, beliebt bei Radfahrern und Spaziergängern.
Auf dieser Seite ist der Baggersee von einer nahezu undurchdringlichen Hecke umgeben.

Die Hecke bietet Nahrung und Unterschlupf für unzählige Tier und Pflanzenarten. Hier leben Mäusebussard und Buntspecht, Eichhörnchen, sowie zahllose Singvögel.

Um hier eine Sichtbeziehung zum See zu schaffen, müsste wohl nicht nur großzügig zurückgeschnitten werden, sondern auch einige Bäume gefällt. Im Namen des Naturschutzes, versteht sich.

Hier, im Landschaftsschutzgebiet gab es früher eine Flakstellung und während der Baggerarbeiten wurde immer wieder mal ein Blindgänger gefunden. Mein Vater sich später hier Ableger für seine Obstbaumzucht geholt. In den 70ern wurde die Flakstellung eingeebnet. Trotzdem gibt es hier noch einige Obstbäume.

Der Brück-Rather Kirchweg ist eine kleine Straße, die für den Durchgangsverkehr gesperrt ist, aber als Zufahrt zum Brücker Friedhof genutzt werden darf.

Auch hier sieht man nichts vom See. Die Heckengehölze sind noch nicht ganz so hoch, dafür liegen sie auf einem Wall. Um eine Sichtbeziehung für Fußgänger zu schaffen, müsste der Wall abgetragen werden. Im Namen des Naturschutzes, selbstredend.

Auch am Hüttenweg dasselbe Bild: Keine Sichtbeziehung zum See, der Weg müsste verlegt werden, vorausgesetzt, der Bauer gibt sein Feld her, die Hecke müsste gerodet, der Wall abgetragen werden um eine Sichtbeziehung zum See zu schaffen.
Fazit: Man kann den Baggersee nach meinem Dafürhalten nicht nur als Wasserfläche unabhängig von der Umgebung betrachten. Auch den Heckengehölzen an den Rändern gebührt Beachtung. Hier soll viel Natur zerstört werden, die sich mit den Jahren von selbst entwickelt hat, obwohl immer im See gebadet wurde.
Auf der Seite der Online-Petition kann auch noch die Karte zur Planung angesehen werden.