Und es begab sich zu jener Zeit, dass die Kinder von Rath und Heumar zur ersten heiligen Kommunion gehen sollten.

Wir erinnern uns: Rath gehörte zu Köln, Heumar zu Porz.

Folglich besuchten die Kinder von Heumar die Schule in der Forststraße, gingen in die Kirche St.Cornelius und deren Pfarrer gab ihnen Religionsunterricht..

Die Rather Kinder gingen im Volberger Weg zur Schule, zur Messe in der Kirche zum göttlichen Erlöser, deren Pfarrer ihnen Religionsunterricht gab. Da der Flohberg zu Köln gehörte, taten die Kinder vom Flohberg es ihnen gleich.
So lebten sie friedlich nebeneinander her, bis eines Tages…

Eines Tages stellte der heilige Cornelius fest: „Siehe! Dort auf dem Flohberge leben noch ein paar versprengte Schäflein, welche zu meiner Gemeinde gehören.“
Sogleich begab er sich in die Schule Volberger Weg, um seinen versprengten Schäflein Religionsunterricht zu erteilen. Diese aber wurden bereits vom göttlichen Erlöser unterrichtet. Dennoch ließ der heilige Cornelius sich seine heilige Pflicht nicht nehmen, seine Kinderchen zu unterrichten. Der göttliche Erlöser aber wollte die Kinderlein behalten.
Alsbald hieß es: „Die Pänz vom Flohberg müssen jeden Donnerstag nachsitzen.“ Das wiederum brachte die Eltern der Flohberg-Kinder in Rage. Sie beschwerten sich bei der Schulleitung. Doppelter Religionsunterricht sei ja nun so was von überflüssig.
Die Schulleitung versuchte einzugreifen, doch keiner der Kontrahenten wollte nachgeben.

„Die Kinder gehören mir!“, krähte der göttliche Erlöser.

„Nein, mir, mir, mir“ jaulte der heilige Cornelius.
(Jahrzehnte später wurde diese Episode der Rathe-Heumarer Geschichte von Paul McCartney und Michael Jackson in dem Lied „This girl is mine“ persifliert)
Wie dem auch sei, es gipfelte darin, dass sich die beiden Kontrahenten vor den Augen entsetzter Grundschulkinder auf dem Schulhof prügelten. Daraufhin erhielten beide einen Platzverweis von der Schulleitung. Wir durften dann doch mit unseren Klassenkameraden zur Kommunion gehen, aber irgendwie hat dieses unwürdige Verhalten der beiden Pastoren schon damals mein Verhältnis zur katholischen Kirche geprägt.

Viele Jahre später, nach meinem Kirchenaustritt, bekam ich Post von der heiligen Adelheid: Warum ich sie denn verlassen hätte und ich könnte jederzeit in ihren Schoß zurück kriechen.
Adelheid? Was hat die damit zu tun? Die war doch damals nicht einmal geboren.