Als ich 2013 hierhin zurück gezogen bin, habe ich schnell entschieden, dass der hintere Teil des Gartens Wildblumenwiese werden soll.
Damals sah das so aus:

Da gibt es nun zwei grundsätzlich unterschiedliche Empfehlungen:
- Umgraben, bzw. oberste Schicht entfernen, glatt ziehen, Blumen einsähen
- Abmagern durch Mähen nur noch zwei bis dreimal im Jahr. Blumen kommen dann von allein.
Die Methode 1 kam für mich schon aus rein körperlichen Gründen nicht in Frage. Die Freifläche ist groß und der Boden hart.
Also habe ich gemäht.
2013 dreimal mit dem Rasenmäher.
2014 einmal mit dem Mäher, einmal mit der Sense, einmal mit dem Mäher
2015 einmal mit der Sense, einmal mit dem Mäher
Außerdem habe ich immer mal versucht, an geeigneten Stellen, z.B. Maulwurfshügel Samen einzubringen. Mit sehr mäßigem Erfolg. im Jahr 2015 konnte ich mich an sehr unterschiedlichen Gräsern erfreuen, leider wurden die Margeriten immer weniger, obwohl sie Samen gebildet hatten.
2016 fiel das Mähen aus. Zuerst mal, goss es in Strömen, was die Gräser veranlasste hüfthoch zu schießen und sich dann platt auszubreiten. Und schon vor der ersten Mahd hatte ich mir den Arm gebrochen und konnte nicht mähen.
2017 fing also an mit einer dicken, verfilzten Schicht vertrockneter Gräser, die sich in der Trockenheit vor Ostern entzündet haben. Die ganze Fläche ist einmal komplett abgebrannt, bis auf die Ränder, die ich immer kurz halte. Schwein gehabt, dass das Feuer nicht an meinen Holzstapel gekommen ist!
Am nächsten Tag habe ich vier Päckchen Wildblumensamen besorgt. Empfohlen wurde Methode 1 und 14 Tage gut feucht halten. Methode 1 geht immer noch nicht: Ich krieg die Hubbel nicht klein und der Boden ist steinhart. Gut feucht halten, auch nicht: Mein Schlauch ist zu kurz. Also nix wie rauf mit der Saat auf die hubbelige Fläche. Was ne echte Wildpflanze ist muss das abkönnen. Dann kam Regen, dann kam Spätfrost außer Gras wuchs wieder nichts…
Aber plötzlich:

Jetzt zeigen sich doch ein paar Blumen.


Über den Natternkopf freue ich mich besonders. Ich finde, der kann mit jeder Zuchtpflanze locker mithalten.



Da bin ich nicht so sicher. Irgend so ein Korbblüter eben.

Den Spitzwegerich habe ich tatsächlich schon im ersten Jahr als Heilpflanze auf einen Maulwurfshubbel gepflanzt, aber erst dieses Jahr blüht er fröhlich und scheint sich vermehrt zu haben.
Unklar ist, ob die Einjährigen tatsächlich aus der Samentüte kommen, oder ob sie im Boden auf ihre Chance gewartet haben. Ich hoffe, dass sich da jetzt auch noch einige mehrjährige Stauden mit ansiedeln.
Außerdem blüht gerade der Gilbweiderich, aber nicht auf der Wiese.

Vielleicht sollte ich mir Gardening by Accident patentieren lassen.
Klasse!
Trotzdem denke ich (und sagen alle Fachleute), daß das zweimalige mähen weiterhin eine gute Pflegemaßnahme wäre, natürlich nur, wenn der Schnitt nicht liegenbleibt.
Aber sagmal- wie kam es denn zu dem Brand??? Glückskind, daß das gutgegangen ist!!
Da ich nicht rauche, war es keine weggeworfene Kippe. Dann gibt es noch drei Theorien. Scherbe Schimmelpilze Funkenschlag durch Stein gegen Rasenmäher Ich habe hinterher mal geguckt, aber keine Scherbe gefunden. Funkenschlag ist möglich, weil ich tatsächlich da etwa eine halbe Stunde vorher mit dem Rasenmäher war und auf der Fläche immer mal der Mäher gegen einen Stein knallt. Schimmelpilze sind auch möglich. So entstehen auch Heubodenbrände, wenn nicht ganz trockenes Heu eingelagert wird. Es war hier wirklich sehr trocken und ein paar Tage vorher ist ein Teil der Wahner Heide abgebrannt. Da habe ich mich noch mokiert über Leute, die ihre Kippen irgendwo hinwerfen. Momentan ist auch wieder erhöhte Waldbrandgefahr mit Grillverbot und ein Teil der Dellbrücker Heide hat gebrannt.
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So, nun habe ich mal recherchiert. Der ungefähr zeitgleiche Brand in der Wahner Heide war eine Selbstentzündung. Also war es das wohl hier auch. Muss irgendwie mit der Kombi 2016 extrem nass und 2017 extrem trocken zu tun haben.
Selbstentzündung – Wahnsinn!
Ihr könnt gern Regen abhaben, inzwischen… und Wind, ganz viel! Bedarf??
Ochja, bisschen Regen könnte ich brauchen. Vorgestern hat sich zweimal ein Gewitter aufgebaut, dann gab es drei große warme Tropfen und das war es denn. Heute ist es grau bewölkt und windig, aber immer noch trocken.
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Mähen muss ich sowieso, sonst habe ich hier irgendwann eine Nussbaumplantage.