
Mit quälender Langsamkeit bewegen sich die Beamten der Visa-Ausgabe durcheinander, tragen scheinbar völlig unsortiert Papiere hin und her, verschwinden hinter einer Tür, tauchen wieder auf… schließlich erscheint die Kassiererin und schreitet zur Tat. Den eigenen Namen zu erkennen ist die letzte Herausforderung, bevor ich glücklich meinen Pass mit dem Visum in den Händen halte.
Immerhin hat sich im Laufe der Prozedur ein Teil der Gruppe, mit der ich unterwegs sein werde, gefunden und gemeinsam streben wir der Passkontrolle und dem Ausgang des Flughafens entgegen, wo die Reiseleiter Do und Phat uns schon erwarten.
Ich gehe noch mal auf die Toilette und als ich wieder zurück zur Gruppe will, bricht vor dem Flughafen der Aufstand aus: Protestanten werden mit viel Polizeieinsatz eingekesselt und zurückgedrängt. Alles nur eine Übung, erfahre ich, als ich die anderen auf einem Umweg wieder erreicht habe.
Nach dem Frühstück erstmal duschen und vom Flug erholen und dann ein erster Spaziergang durch Saigon.

Vorbei an den Sehenswürdigkeiten, die von den Franzosen hinterlassen wurden

Erbaut aus echten Ziegeln aus Marseille
Statue neben der Hauptpost Karte der Telegrafenleitungen in Südvietnam und Kambodscha Telefonzellen, Weltzeituhren und Andenkenladen Karte von Saigon und Chow Lon Straßenhändlerin vor der Hauptpost
Blühender Baum Lotosblume Und Lotosfruchtkapsel
Hôtel de Ville Onkel Ho
Hotelpaläste Glaspaläste Brunnen Jugendstil
Wir wandern bis zu einem Hotel am Hafen. Oben auf der Dachterrasse ein Begrüßungscocktail mit Aussicht.

Nach dem ersten Eindruck von Saigon bei Nacht essen wir noch „eine Kleinigkeit“ in einem stilvollen Restaurant ein sehr gutes, mehrgängiges Menü.
Wachet auf, wachet auf, es krähte der Hahn Die Sonne betritt ihre goldene Bahn
Wer erwartet schon, in einer 8 – Millionen-Stadt vom ersten Hahnenschrei geweckt zu werden?
Noch müssen wir nicht selbst strampeln. Die freundlichen Rikschafahrer bringen uns durch den dicksten Verkehr ins chinesische Viertel Cho Lon.
Wir spazieren durch den Blumenmarkt. Die Menschen leben in den schmalen Häusern in deren Eingängen sie Blumen verkaufen
Hier klärt sich auch die Sache mit dem Hahn: Viele Vietnamesen halten Kampfhähne.
Herr und Hahn als der andere Einer schöner
In anderen Straßen werden Sittiche und Welpen verkauft. Oder Motorrad -Teile. Für jede Ware gibt es eine Straße.
Wir nähern uns nun der neugotischen Cha Tam Kirche. Hier treffen sich die chinesischen Katholiken. Es gibt auch Sozialwohnungen, eine Schule, Werkstätten und eine Armenspeisung.
Cha Tam Kirche Friedenstaube Christkind in der Krippe
Weiter geht es mit der Rikscha zu einer Blindenschule, hier wurden blinde Menschen zu Masseuren ausgebildet und arbeiten jetzt in diesem Beruf.
Aber vorher spazieren wir noch einmal um den Block zu einem kleinen Tempel (Mieu Tien Hau) wo zufällig ein Drachentanz stattfindet.
Nach Tanz, Tempel, Massage und einer „Kleinigkeit“ zu essen drehen wir noch eine kleine Runde durch die Markthalle.

Das Kriegsopfermuseum mit den schrecklichen Bildern aus dem Vietnamkrieg und den von Agent Orange verstümmelten Kindern ist nichts für schwache Nerven. Mir sind allerdings viele der grausamen Fotos bekannt.

Zeit, noch einmal um den Block zu gehen und ein Buch freizulassen, oder? Ich komme nicht über den Park hinaus, denn jetzt hat der Berufsverkehr eingesetzt. Die Motorroller fahren auch auf dem Fußweg.
Pallashörnchen
Der Abend klingt aus in einem „einfachen“ Restaurant. Hier werden junge Leute von der Straße zu Köchen und Kellnern ausgebildet. Die vietnamesische Küche ist leicht und vielseitig und wenn es heißt: „Wir essen eine Kleinigkeit“ werden mehrere Gänge aufgetragen, von denen man sich bedienen kann.

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