Lockdown 2, Tag 31


Wetter: genauso bäh wie gestern
Morgens: Ich bin etwas erkältet und gehe nicht zur Beerdigung.
Mittags: Und dann war ja da noch der kleine Rotkohl. Rotkohlauflauf so ähnlich im heroischen Selbstversuch. Aber auch wirklich nur so ähnlich.
Ich habe statt gemischtem Hack zwei Burgerpatties vom Lamm genommen. Eier hatte ich nicht mehr. Anstattt Senf habe ich die Patties mit einer orientalischen Gewürzmischung für Lamm und mit Zwiebel vermengt leicht angebraten.
Der Rotkohl war nicht küchenfertig! Und das war auch gut so. Denn so war das ganze süße Zeug, Zucker, Apfel, Nelke und Weihnachtskeksgewürz nicht drin.
Mein Kindheitstrauma: Die Nelke! Ich hatte jedes Mal die Nelke. Nach leidvoller Erfahrung jedes Mal den Rotkohl umgegraben um die Nelke zu finden. Und manchmal, wenn ich dachte, ich sei der Nelke entkommen, hatte ich eine zweite Nelke. Mittlerweile vermute ich, sie landete mit voller Absicht auf meinem Teller und nur auf meinem Teller.
Ich habe also den frischen Rotkohl in Scheiben geschnitten und nur mit etwas Zwiebel, etwas Kreuzkümmel und einem Schuss Essig kurz angedünstet.
Der Essig ist nicht im Rezept, weil die ja küchenfertigen nehmen, aber der Essig zieht die Blausäure aus dem Rotkohl und lässt das ganze nicht zur optischen Katastrophe verkommen. Rotkohl behält die Farbe bleibt also blau!
Schmand hatte ich nicht im Haus, statt dessen Kräuterfrischkäse, mit etwas Wasser angerührt
Brühe, Salz etc. habe ich weggelassen, weil das Hack und der Frischkäse ja gewürzt waren Auch keine zusätzliche Flüssigkeit und kein zusätzliches Fett.
Die Kartoffelscheiben habe ich auch nicht vorgekocht, sondern nur etwas angebraten,i derselben Pfanne wie das Hack
Und dann habe ich alles gut vermischt (nicht geschichtet) in die Form umgefüllt und mit Käse überbacken.
Resultat:

Rotkohlauflauf oriental a la Bibo

Sehr lecker, mit leicht orientalischem Einschlag und der Rotkohl hatte noch Biss. Kein Vergleich zu der süßen Matschepampe, die mir immer als Beilage zugemutet wurde.
Reicht wieder für 2 Tage 1,5 Tage oder doch nicht.

8 Kommentare

  1. Ich kenne das so, dass man die Nelken in eine ganze, geschälte Zwiebel steckt und mitkocht. Dann gehen sie nicht verloren und lösen keine Traumata aus!

      • Ich glaube eher meine Mutter hat keine Zwiebel reingetan. Rein statistisch können auch nicht bei drei Personen zwei Nelken auf einem Teller landen, oder? Jedenfalls mochte ich es so lieber: Rotkohl etwas gröber, noch mit Biss, kein Zucker, kein Apfel, keine Nelke.

      • A propos ne Stunde: Als Kind mochte ich kein Gemüse. Erst als Erwachsene stellte ich fest, dass man Gemüse nicht bis zur Unkenntlichkeit verkochen, mit Mehlschwitze binden und mit Muskat würzen muss.

  2. Sehr anders und sehr lecker. Seit Inge im Krankenhaus ist, – mittlerweile 10 Monate – mache ich auch solche Experimente. Und seitdem mein 12jähriger Großneffe die Wochenenden bei mir verbringt, sind einige sehr interessante Kochresultate entstanden. Interessant, wohlgemerkt! 😉

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