Essen unperfekt


Anreise: Früh war ich unterwegs nach Essen, aber der angepeilte RE fiel aus. Also sollte ich mit der RB bis Mülheim/Ruhr und von dort mit der S-Bahn. In Düsseldorf verwandelte sich die RB in einen RE und fuhr Richtung Wesel. Ich stieg am Flughafen aus und brauchte ein Bisschen um mich zu orientieren. Ich erreichte einen RE nach Essen noch mit den Fingerspitzen. Ich hätte auch von hier mit der S-Bahn nach Essen zockeln können, entschied mich aber dann für einen RE nach Altenessen. Schließlich hatte ich bis 14.00 Zeit um im Unperfekthaus anzukommen und wollte mir vorher noch Essen ansehen, egal aus welcher Richtung. Ich hatte mir ein paar grüne, autofreie Wege ausgesucht und ging dann mal los.

Die Berne riecht etwas streng. Sie ist ein Vorfluter der Emscher und wartet noch auf Renaturierung. Der Weg ist aber schön autofrei und schattig, leider aber auch teilweise sehr vermüllt. An einer Stelle muss ich umkehren, der Grünzug ist wohl noch im Bau.

Schnell erreiche ich die Grüne Mitte Essen. Auf ehemaligen Schlachthof- und Bahnhofsgeländen sind Universitätsviertel und Grünzüge entstanden.

Hier wurde auch besonderen Wert auf die Nutzung von Regenwasser gelegt. Das Unperfekthaus, in dem wir uns treffen wollen, ist auch gleich in der Nähe.
Auf der Suche nach einem Geldautomaten finde ich noch eine besondere Verkehrsinsel:

Hier ist mitten auf einer verkehrsreichen Kreuzung, dem Berliner Platz ist ein „Eco-Village“ entstanden. Leider sieht sowohl die grüne Mitte als auch das Eco-Village momentan ziemlich vertrocknet aus. Aber genau deswegen ist es ja hier entstanden.

Das Unperfekthaus wirkte auf den ersten Blick ziemlich chaotisch. Wo muss ich überhaupt hin? Oben muss man Eintritt zahlen, Essen gibt es unten, aber man kann sich was mit hochnehmen, und wenn ich nicht so ne ehrliche Haut wäre, hätte ich mein Essen nicht bezahlt. Aber der Clubbereich ist schon spannend: Verschiedene Künstler haben hier ihre Ateliers, es gibt Tagungsräume und Co-Working-Space, Gesellschaftsspiele, eine OBCZ und gemütliche Sitzecken. Ich bekam eine eigene Führung durch das ehemalige Kloster und eine Massage im Masssagesessel. Ansonsten war es ein langes, gemütliches Treffen mit nur wenigen Bookcrosserinnen.
Rückreise: Am Hauptbahnhof gab es etliche Anzeigen und Durchsagen, dass es wegen eines Brandes in Köln-Mülheim zu Störungen im Betriebsablauf kommen kann. Ich springe trotzdem in einen RE Richtung Köln. Es ist wieder mal der RE6. Dieses Mal kommt mir der Umweg über Neuss gelegen, weil der nicht über Mülheim fährt und planmäßig im Hauptbahnhof einläuft.
Von dort will ich mit der S-Bahn nach Deutz, die aber nicht fährt, weil an der Trimbornstraße ein Zug hängt. Also gehe ich durch die Altstadt, esse was, trinke was, zum Heumarkt, wo die Linie 9 gerade ausgefallen ist. Die nächste fährt dann wieder. Ich fahre ja seit vielen Jahren Bahn und ÖPNV meistens funktioniert das auch sehr gut. Aber anscheinend ist mit Sommerferien, Covid, 9-€-Ticket und Baustellen dann doch das System etwas überlastet. Von Brand und Idioten, die sich ins Gleisbett werfen mal ganz abgesehen.