Gestern Abend habe ich mich zu einer Führung der SGDW im Waldlabor der Stadt Köln aufgerafft. Geleitet wurde die Expedition vom Kölner Oberförster Michael Hundt, der sehr gut erklären kann, was hier eigentlich gemacht wird.
Beim Waldlabor Köln handelt es sich um forstwirtschaftliche Versuchsflächen der Stadt Köln, die ab 2010 mithilfe der oft erwähnten Sponsoren Rheinenergie und Toyota aufgeforstet wurden.
Sie gliedern sich in unterschiedliche Parzellen: Wandelwald, Klimawald, Energiewald und Wildniswald. Bis auf den Wildniswald werden alle Flächen intensiv forstwirtschaftlich bewirtschaftet.

Los ging die Führung im Wandelwald: Hier führt ein schmaler Pfad aus Holzmulch die Besucher durch unter ästhetischen Aspekten angepflanzte Baumparzellen, die ineinander übergehen. Hier wurde zusammen gepflanzt, was nicht zusammen gehört. Z.B. Küstentanne mit Birke.

Verlässt man den Wandelwald, führt ein breiter Weg vor bei an den Parzellen von Energiewald und Klimawald, die durch breite Wiesen voneinander getrennt werden.
Im Energiewald werden die Bäume nach Art eines Niederwaldes alle paar Jahre abgeholzt und treiben dann aus dem Stock wieder aus.
Im Klimawald soll erkundet werden, welche Baumarten für den Klimawandel taugen. Allerdings weiß man noch nicht, ob es hier trockener oder nasser wird.
In beiden Fällen setzt man auch auf Exoten, wie Blauglockenbaum (Herkunft China) und Küstentanne (Herkunft USA)
Im Wildniswald soll eigentlich wachsen, was dort wachsen will. Das waren also Pioniergehölze wie Birken und Weiden. 2015 griffen die Förster dennoch ein und pflanzten einige Buchen.

Das Gelände wird gern von Spaziergängern, Radfahrern und Familien genutzt. Anscheinend bevorzugen die Kölner immer noch ordentlich aufgereihte Stangen in Reih und Glied vor dem wilden Durcheinander im Grüngürtel gleich nebenan. Und auch unser Oberförster kann sich anscheinend noch nicht wirklich mit dem Konzept einfach wachsen lassen anfreunden. Klar: Die meisten Förster bauen Bäume an, um sie zu nutzen, als Bauholz oder als Energiespender. Es handelt sich also genau genommen um Plantagenwirtschaft.
Waldlabor an der Bachemer Landstr./Ecke Stüttgenweg
ÖPNV: Stadtbahnlinie 7, Stüttgenhof.
[…] diesem Jahr zahllose Führungen und Veranstaltungen an. Gut zu wissen. Die kostenlose Führung im Waldlabor war schon eine davon. Nach einer Stunde Fahrzeit hält der […]