Vennbahn-Radweg


2019 bin ich schon einmal über den Vennbahn-Radweg gefahren. Damals habe ich ihn noch mit Hilfe des Layers Open-Cycle-Map gefunden, heute stellt Komoot eine Kollektion zur Verfügung. Die nehme ich jetzt mal zur Hand, obwohl die Vennbahn selbst eigentlich selbsterklärend ist. Wichtig ist mir jeweils nur der Einstieg. Außerdem sind in der Kollektion ein paar mögliche Nebenrouten, die zu Bahnhöfen und Anschlusswegen in Belgien und Deutschland führen.

Erstmal geht es mit 2% Steigung nach oben und der Wind ist auch wieder da, wenn auch nicht mehr ganz so extrem. 2019 bin ich diesen Teil der Vennbahn schon einmal gefahren. Damals kam es mir einfacher vor, und ich habe auch viel mehr Fotos gemacht. Ich merke, dass ich auf den Strecken, die ich schon kenne, weniger Fotos mache, leider. Es gibt einige schöne Ausblicke. Kurz vor Kornelimünster liegt der ehemalige Bahnhof, jetzt Gaststätte Bahnhofsvision mit öffentlichem Bücherschrank, Reparaturset und allem was die Radlerin erfreut. Für die Mittagspause ist es mir aber noch zu früh.
Am ehemaligen Bahnhof Raeren gibt es dann leider nur Kaffee und Kuchen oder kleine Chipstüten. Hier befindet sich auch der Abzweig Richtung Eupen. Den nehme ich.
Uups! Das ist ganz schön hügelig und das muss ich nachher wieder hoch! Ich sehe ein Schild: B&B und entscheide spontan, dass ich genug gefahren bin.

Eupen ist eine deutsche Enklave in Belgien, aber alle sprechen auch französisch was mich anfangs verwirrt, weil mich der Kellner auf Deutsch, die Kellnerin aber auf französisch anspricht. Es gibt Königinpastetchen. Ich glaube, die habe ich seit dem Tod meiner Oma nicht mehr gegessen. Ich gehe noch spazieren, grüße den Clown, stelle fest, dass Eupener Parkbänke total unbequem sind, penne trotzdem im Park über meinem Buch ein… Der Park übrigens ist mit Obstbäumen bepflanzt. Ich habe hier kein Internet.
In der Nacht werde ich ein paarmal von St. Nikolaus geweckt.

https://www.komoot.com/de-de/tour/1818781279

Am nächstem Morgen nehme ich Komoot als Landkarte und fahre eine etwas andere, ausgeschilderte Strecke wieder hoch nach Raeren. Das geht besser als erwartet, denn der Wind kommt jetzt von hinten.

Als ich in Raeren ankomme ist das Café am Bahnhof geschlossen, aber die Klotür und das Reparaturset sind frei zugänglich. Ich mache ein kleines Päuschen. Andere Radler wollten auch Kaffee, aber das Café hat nur am Wochenende und Feiertag geöffnet.

Rechts ne Fichte, links ne Fichte…

Und so geht es weiter, etwas penetrant nach oben. Ich gebe zu, es wird tatsächlich ein wenig langweilig, obwohl es eine Menge Erklärungen zu Flora & Fauna gibt. Spontan entscheide ich mich, am Rurufer-Radweg weiter zu fahren und kippe nach links ab Richtung Monschau steil nach unten. Dieses Mal ist es nicht überfüllt und nicht zu teuer, aber für meinen Geschmack immer noch zu voll, und alle Restaurants bieten die gleiche Küche. Da habe ich echt die Qual der Wahl.

Rur in Monschau.
https://www.komoot.com/de-de/tour/1818781282