Mal eben Bahnhöfe knipsen


Für bekloppte Ideen bin ich ja empfänglich. Von Bookcrossing mit Themenreleases (Buch passt zum Ort), diversen Challenges (Wald-Challenge)  und Spielchen (Monopoly) bis hin zu Zufallsreisen.

Und als nun Wattundmeer schrieb, der Zwetschgenmann habe geschrieben, dass Gaby Becker Bahnhöfe sammelt, da war ich sofort infiziert. Auf der Landkarte von Köln und Umgebung gibt es noch einige Rote Flecken, also Bahnhöfe, die noch niemand fotografiert hatte. Zumal auch S-Bahnhöfe gefragt waren.

Den ersten, den Südbahnhof, habe ich gleich sozusagen nebenbei eingesammelt. Vom Dojo aus ist es nicht weit zu laufen und die (für mich) Rückseite sogar recht ansehnlich.

Koeln-Sued
Südbahnhof

Hier fehlen offensichtlich noch ein paar Fahrradständer. Allerdings komme ich, wenn ich dort einsteige, von der anderen Seite, Dasselstraße, und die ist beispielhaft für viele Kölner Nebenbahnhöfe: Ein, im schlimmsten Fall vollgepisstes, schwarzes Loch unter einer Unterführung, von dem aus eine marode Treppe zum Bahnsteig führt. Den muss man dann ganz entlang laufen, auf der anderen Seite wieder über eine marode Treppe hinunter, eine dritte marode Treppe hinauf bis man auf dem richtigen Bahnsteig landet. Behindertengerecht ist anders.

Sonntag also fiel mir ein: Ich muss ja nicht kochen! Und das Fahrrad braucht Bewegung. Was dann folgte war eine Mischung aus Schnitzeljagd (Wo bitte ist der nächste Bahnhof?), planlos in Deutschland, Zufallsreise und Wiederentdeckung alter Bekannter. Ich machte mich also auf, ein paar schwarze Löcher zu fotografieren. In den Bahnhöfen selbst darf nicht fotografiert werden.

 

Koeln-Frankfurter–Straße
Frankfurter Straße

Der erste war ja noch einfach: Frankfurter Straße liegt zwischen Ostheim und dem Industriegebiet Porz. Den musste ich schon einige Male anfahren, weil es auf der gesamten KVB-Strecke zwischen Königsforst und Ostheim keinen Fahrkartenautomaten gibt und der in Ostheim und die Automaten in der KVB Linie 9 weder Geldscheine noch EC-Karte nehmen. Ein kleiner Tipp für Köln-Besucher: Die Automaten an den S-Bahn-Stationen gehören zur DB und kommen mit jedem Zahlungsmittel zurecht.

Der nächste Bahnhof liegt gleich um die Ecke:

Businesspark
Airport-Businesspark

Der Bahnhof mit dem futuristisch-modern klingenden Namen liegt tatsächlich mitten in der Pampa. Man erreicht ihn nur über diese Treppe und diverse Trampelpfade. Erstaunlich!

Die nächsten beiden schwarzen Löcher hätte ich tatsächlich nicht gebraucht. Da hat schon jemand anders Fotos abgeliefert.

Steinstraße
Steinstraße

Der Klassiker unter den Schwarzen Löchern sozusagen, aber immerhin mit gläsernem Aufzug.

Sowie:

porz
Porz

Dafür, dass Porz bis 1975 Stadt Porz war, ist der Bahnhof wirklich niederschmetternd. Die Geschichte erklärt es.

Aber, das ist ja das schöne an solchen bekloppten Aktionen, man findet Orte, die man sonst nicht gefunden hätte. In diesem Fall beim Umkreisen dieses fotografischen Tiefschlags die schönen Backsteinhäuser der Germaniasiedlung.

 

Nun allerdings verlangte es nach einem Mittagessen. Und da Porz am Rhein liegt und die Porzer Innenstadt ebenso frustrierend ist wie der Bahnhof, fuhr ich an den Rhein an die Groov.
Fortsetzung folgt…

2 Kommentare

  1. Cool! Ich lach‘ mich weg!! Ja, bekloppte Idee sind ansteckend und wie ich lese, hattest Du auch Deinen Spass! Ich bin mal gespannt, wer sonst noch so mitmacht. LG Ulrike

  2. Wunderbar – da muss ich ja direkt wieder nachlegen und weitere Bahnhöfe abklappern und fotografieren. Und wieder darüber bloggen.
    Läuft bei uns 🙂
    LG
    Lutz

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