Schande über mich. Ich habe vergessen das Fahrrad aus der Werkstatt zu holen. Und pünktlich wurde es sonnig.
Nach grippe, Busreise, Handkaputt macht sich bei mir der bewegungsmangel bemerkbar. Also war ich wandern.
Ich folgte der ersten Tourenbeschreibung aus dem Natur und Kulturführer Königsforst von Holger Maria Sticht.
13 km sind es geworden, und ein Bisschen hin und Rückweg, das nicht auf dem Track mit ist. Im Königsforst brauche ich eigentlich keinen Plan, weil ich ja buchstäblich in diesem Wald aufgewachsen bin. Aber ich wollte mal schauen, wie das so gemeint war, in dem wirklich sehr empfehlenswerten Naturführer.
Von der Endhaltestelle Königsforst geht es an der Schmizzebud und der denkmalgeschützten Göttersiedlung vorbei zum „Haupteingang“ des Königsforstes an der Pferdekoppel. Wie viele Wege im Königsforst ist der Rath-Forsbacher-Weg eine eher ungemütlich breite Schneise, deswegen geht es auch schon bald rechts des Krokodils weiter auf dem schmaleren Waldlehrpfad.
Hier ist eine Naturwaldzelle erhalten geblieben. Totholz bleibt liegen und tote Bäume bleiben stehen. Ein Dorado für Spechte.
Nach diesem kleinen Umweg geht es aber weiter auf dem Rath-Forsbacher-Weg. Mit dem Rad eine kurze Verbindung, die ich oft nutze, zu Fuß ein bisschen öd. Das Wasser im Tretbecken ist noch ziemlich kalt und feuchte Socken in fast neuen Wanderschuhen auch nicht so der Bringer.

Auf dem Wolfsweg kann man gerade wieder gefallene Fichten bewundern.
Der Weg führt weiter rechts durch einen inzwischen bewaldeten Steinbruch und an einer weiteren Naturwaldzelle vorbei, die erst noch eine werden will. Hier wachsen standorttreue junge Buchen und man lässt sie ohne Eingriffe in Ruhe.
Die Kaisereiche liegt am Wegesrand und auch der höchste Berg von Köln, der Monte Troodelöh, wird auf diesem Rundweg erklommen und der Rather Weiher wird besucht. Die Natur hat inzwischen die Beschreibungen in meinem Naturführer eingeholt. Wo noch von dichten Fichtenplantagen die Rede ist…
Flachwurzler halt. Manchmal wundert man sich schon, dass überhaupt noch welche stehen. Der Königsforst ist inzwischen sehr viel heller als der Wald meiner Kindheit. Was da hellgrün leuchtet sind Birken: 1A Pioniergewächse.
Insgesamt eine schöne Runde, die einige Höhepunkte des Königsforstes erschließt.
Das Stück Rennweg, da hätte ich einen nicht asphaltierten Weg bevorzugt. Auswahl gäbe es ja, da das Wegenetz sehr dicht ist und die Wege fast rechtwinklig zueinander verlaufen.