Versteckt (Saunasuche 2)


Es bleibt fies. Wieder an einem Sonntag mit Dauerregen beschloss ich, die Suche nach einer Sauna fortzusetzen. Die Ergebnisse müssen ja vergleichbar bleiben.
Zuletzt war ich ja in der Claudiustherme.
Gestern wollte ich eigentlich ins Höhenbergbad, das nächste öffentliche Schwimmbad von hier. Aber noch während ich in der Bahn saß, überlegte ich es mir anders, hatte keine Lust auf öffentliches Schwimmbad und fuhr geradeaus weiter. Zu einem Ort, an dem ich dreimal wöchentlich vorbei fahre.
Versteckt hinter der Mauritiuskirche liegt das Mauritius Hotel & Therme. Als ich es das erste Mal sah, dachte ich: „Mist, die Markthalle ist weg.“  In der Markthalle konnte man nämlich gut einkaufen und sich an verschiedenen Ständen durchfuttern und Hotels hat Köln nun wirklich genug. Gefühlt wird jedes Gebäude, das nicht mehr gebraucht wird früher oder später zum Hotel. Hier also wieder mal eine Hotelsauna, die auch öffentlich zugänglich ist, dachte ich.
Was ich fand: Erstmal eine Hotellobby mit Extra-Kasse für die Sauna.
Ich bekam wieder einen Schlüssel mit Chip. Der gilt für ein Wertsachen-Fach im Sichtbereich der Lobby und eine Umkleidekabine. Umkleide, Duschen, alles sehr gepflegt. Und dann: Der Gang öffnet sich zu einem Schwimmbecken, mehrere Saunakabinen für verschiedene Geschmäcker schließen sich an. und mehrere unterschiedlich ruhige Ruhezonen. Ganz hinten eine Außensauna und ein Solebecken. Das Publikum ist auch angenehm und zivilisiert: Keiner glotzt, keiner spritzt, keiner springt vom Beckenrand, keine Handys, keine Kinder unter 12, Keine überlauten Unterhaltungen, man schwimmt nackt, muss aber nicht. Einfach schön. Der Hoteleingang scheint eine gewisse Klientel abzuhalten.
Das Schwimmbecken hätte ein paar Grad kühler sein dürfen, der Außenbereich etwas größer, aber das ist nun wirklich mäkeln auf hohem Niveau.
Preislich ist es vergleichbar den öffentlichen Bädern, in der Woche vormittags sogar günstiger.
Die Gastronomie habe ich nicht ausprobiert, sondern war anschließend in der Tapas-Bar Johnny Turista schräg gegenüber.
Ich habe also an unerwarteter Stelle eine Sauna gefunden, die mir taugt. Überdies in fußläufiger Entfernung zum Dojo. Ich könnte also dort nach dem Training am Samstag noch eine Runde saunen, wenn es mir denn gelänge Aikidozubehör und Saunazubehör in einer Tasche zu vereinen.
Anfahrt: Linie 9 Mauritiuskirche

4 Kommentare

  1. Also ich bin ganz zufrieden mit der Sauna bei meiner FitnesslandSauna. Eigentlich gehe ich dorthin um meine Rücken und Beinmuskeln zu stärken und ggf auch etwas für meine KOndition zu tun. Aber sie haben halt auch eine Sauna. Ist zwar nicht so eine beindruckende Anlage wie Maritius aber für meine Zwecke reicht es und iust in dem monatlichen Beitrag von 19,90€ mit drin.

    • Das ist schön für Dich, aber die hier im Fitness-Studio, in dem ich nicht Mitglied bin, wirkt eher ungepflegt. Es gibt Schimmelbefall. Es gibt eine „Damen-Sauna“ an zwei Tagen der Woche, aber der Freilauf und die Tauchbecken sind in der Herrenabteilung. Dort gibt es komische Typen, die mir auf die Pelle rücken und mir ein Gespräch aufzwingen wollen und andere komische Typen, die Glotzen, als hätten sie noch nie ne nackte Frau gesehen. Kein Ort zum wohlfühlen und entspannen, sondern nur so ein Notnagel.
      Ich brauche keine beeindruckende Anlage, sondern eine ruhige.
      Die Sauna im Bondenwald in Hamburg hatte zwei Saunen innen, ein Dampfbad, später kam eine Feuersauna außen dazu, großen Außenbereich, Japanischen Garten, Ruheraum innen, Tauchbecken außen, fertig. Wenn es voll war, wurde um die Plätze gekämpft. Trotzdem wars einigermaßen ruhig , bis auf einen Nervtypen, der mir auch immer ein Gespräch aufzwingen wollte und sich in der Sauna breitbeinig vor mich setzte.
      Das gestern entspricht meiner FKK-Erfahrung. Es gibt nix zu sehen. Jeder sucht sich seinen Platz mit oder ohne und gut.

      • Neh da habe ich wirklich Glück. Die Sauna ist nicht griß, aber ruhig wie ein Lesesaal in der Bibliothek. Außer hallo habe ich dort noch niemand irgendwas sagen hören.

      • Man darf auch mehr sagen, als Hallo. Was man nicht tun sollte: Wenn noch 50 Liegen frei sind, sich genau neben mich pfropfen und mir ein Ohr abkauen.

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