Zum Nationalpark Chuc Phuong


Morgens hat wieder einmal ein hilfreicher Engel meinen Sattel tiefer gelegt. Aber es war nicht zu übersehen, so dass ich das Elend noch abwenden konnte. Die Schaltung hätte er mal besser einstellen sollen.

Zunächst steht der Tag Im Zeichen der Ananas, die wir in verschiedenen Entwicklungsstadien begutachten und natürlich auch ausgiebig verkosten – Mit Salz und Chilli!

Fast immer geradeaus geht es mit leichter Steigung in Richtung Chuc Phuong, bis zum Gästehaus des Nationalparks.

Die Unterkunft im Nationalpark ist nicht so spartanisch wie erwartet. Anstelle der Massenunterkunft gibt es kleine Häuser und ein eigenes Zimmer.

Nach der „kleinen Mahlzeit“ gehen wir noch ein Stück zum Monkey Rescue Center. Hier werden seltene Affen die aus der Gefangenschaft befreit wurden, auf ein Leben in Freiheit vorbereitet.

Die seltenen Affen stammen alle aus illegaler Haltung. Hier werden sie auf ein leben in Freiheit vorbereitet. Viele sind noch sehr jung, manche waren jahrelang als Haustier gehalten und kennen ihr eigentliches Futter nicht. Erst wenn sie aufgepäppelt und an normales Futter gewöhnt sind, kommen sie ins große Auswilderungsgehege, wo sie sich ihr Futter selbst suchen müssen. Und erst wenn das gut klappt, werden sie in die Freiheit entlassen.

zur Bewährung im Auswilderungsgehege.

Das Affenzentrum kann sich aber leider nur um die wirklich gefährdeten Arten kümmern und nicht um die „gewöhnlichen“ Makaken, die ebenfalls als Haustiere gehalten werden.

Gleich nebenan werden seltene Schildkröten gezüchtet. Hier besteht allerdings die Gefahr, dass sie nach der Auswilderung gefangen und gegessen werden.

Am Abend wird schon mal Silvester vorgefeiert, weil man hier gut Lagerfeuer machen kann. Wir sitzen ums Feuer und drehen unsere Fleischspiesse in der Glut. Für Vegetarier gibt es Kartoffeln.

Am nächsten Morgen fahren wir zuerst mit den Rädern ein Stück in den Nationalpark hinein und dann gibt es etwa 5 km Trecking im Regenwald.

Erst geht es einigermaßen geradeaus, später über glitschigen Boden und Felsen bergauf und bergab. Ich bin froh über den Bambusstab, den der gute Do von irgendwo her gezaubert hat.

Ich habe ja schon Regenwald-Erfahrung und mich wundert, dass man hier einfach so irgendwo hin fassen kann. Die Stämme sind glatt wie ein Kinderpopo. In Costa-Rica dagegen würde das sofort bestraft: zentimeterlange Stacheln, Stechviecher, Schlangen… da muss man schon aufpassen, wo man hin fasst.