Montag. Morgens kontrolliere ich noch einmal den Zaun, bevor ich die Hühner rauslasse.
Nach kurzer Orientierung wenden sie sich der neuen Fläche zu und nehmen ihre wühlende Tätigkeit wieder auf.
An einer Stelle scheint der Maschendraht beschädigt zu sein. Ich sichere die Stelle noch mit einem Häring. Natürlich meint das verfressene rotbraune Huhn, es gäbe was zu fressen und „hilft“ indem es auf dem Häring und meinem Daumen rumpickt.
Heute mittag gab es denn einen Klassiker: Bratkartoffeln und Rührei mit Käse, Tomate und Bärlauch.
Sollte eigentlich ein Omelett werden. Mir gelingt jedes Omelett als Rührei. Sehr lecker!
Dann gab es wieder die berühmte Mischung aus Schnee und Starkregen. Für die Jahreszeit ist es zu kalt und phänologisch geht es auch nicht weiter.
Langsam frage ich mich, ob ich nach dem Lockdown noch resozialisierbar bin. Ich gehe nur noch unwillig unter Menschen zum einkaufen und rede mit Hühnern.
Mit den Hühnern reden ist kein Problem. Andere reden mit Hund und Katze. Beim Rest heißt es aufpassen.
Eine Bekannte redet mit ihren Paprikapflanzen. So weit bin ich noch nicht.
Das soll ja angeblich das Wachstum fördern.
Du, das frage ich mich auch langsam. Ist schon erschreckend.
Dabei mache ich Lockdown nur notgedrungen mit, ohne den Sinn einiger Maßnahmen einzusehen, geschweige denn das Maßnahmenjojo, das uns in letzter Zeit so präsentiert wird. Man geht mal eben die Hühner füttern und danach sind die Spielregeln schon wieder anders. Ich habe es aufgegeben, da auf dem aktuellsten Stand zu sein.
Ich bin weder Angst- noch Wutbürgerin, aber man gewöhnt sich schnell an so was. Wenn es draußen nichts und niemanden gibt, mit dem man was machen könnte, bleibt man halt daheim.
Jepp, hier dasselbe. Am Samstag 3 Stunden gemeinsam frühstücken (2 Haushalte), und schon bin ich aber sowas von platt für den Rest des Tages! Obwohl es wirklich schön war….
So lange dir noch klar ist, dass es mit dem Omelett nicht klappt, das Rührei aber trotzdem schmeckt, ist die Verdrahtung wohl noch in Ordnung. Und immer schön schreiben 😊
Der Lockdown wird noch so lange dauern, dass wir anschließend alle Benimmkurse brauchen. Also vielleicht nicht alle. Und zumindest hast du bis dahin die Konversation nicht verlernt, wenn du fleißig mit den Hühnern übst.