Lockdown 2 Tag 170


Sonntag: Ich war denn mal Wandern. Erst habe ich mich noch geziert, weil zum strahlenden Sonnenschein immer noch ein eisiger Nordwind weht. Außerdem erwartete ich die Coronabedingte Überfüllung der Grünflächen. Aber ich musste was ausprobieren. Waymarked Trails ist jetzt meine Freund. Sieht aus wie ne Landkarte, ist ne Landkarte, die fertige Tracks von Nah- und FernWander- und Radwegen bietet. Wanderweg anklicken, .gpx laden, in Komoot importieren und genießen. Ich habe mir die Eilerberg-Tour (Libellentour) In der Wahner Heide ausgesucht. Noch die Endhaltestelle Königsforst als Startpunkt dazu und fertig, ohne viel Gefummel.

Zuerst geht es durch den schmalen Waldstreifen, der zwischen der Autobahn und der Rösrather Straße eingeklemmt ist. Am Festplatz der Feuerwehr vorbei und über einen Holzabladeplatz des Forstamts.

Leider muss ich die Autobahnabfahrt queren, aber dann stehe ich auch schon am Eingang zur Wahner Heide.
Gleich dahinter liegt das Pionierbecken 3. Das jüngste der drei Pionierbecken ist als einzige der ehemaligen Kiesgruben mit Wasser gefüllt. Ich gehe rechts daran vorbei.

Schließlich erreiche ich den Aussichtspunkt auf das Becken.

Danach geht es erstmal immer geradeaus über den schnurgeraden Kalkweg.

Dieser waldige Teil der Wahner Heide wirkt auf mich immer irgendwie unfertig. Es gibt einzelne größere Bäume, die weit auseinander stehen und darunter jede Menge schüttere junge Bäumchen. Generell liegt sehr viel Totholz rum. Was gut ist für die weitere Entwicklung.

Nach der Überquerung des Kurtenwaldbachs geht es rechts am Pionierbecken vorbei. Dabei entgehen mir zwei Aussichtspunkte. Denn hier weicht der Track von der Wanderroute aus dem Buch „Wahner Heide, die 9 Rundwanderwege“ von Holger Maria Sticht ab.

Statt dessen gibt es schöne alte Eichen und auf Betonklötzen gestapelte Steinmännchen.
Man sieht dem Wald hier seine militärische Vergangenheit noch an. Es gibt Gräben, Löcher, Wälle und herumliegende Betonbrocken.

Einige Bäume haben sehr seltsame Formen, als hätten sie mal einen Schuss abbekommen.

Rotkehlchen

Rotkehlchen sangen überall, aber nur eins ließ sich zu einem kurzen Fotoshooting herab.

Die alten Hudeeichen stehen überall verstreut in der Wahner Heide. Gleich daneben ist eine umgekippt. Da sie nicht quer über den Weg gefallen ist, bleibt sie auch einfach liegen und ist schon ganz eingewachsen.

Und immer wieder Reste der militärischen Nutzung.

Bei der ehemaligen Panzer-Verladerampe mache ich Pause im Windschatten eines Holzstapels. Fichte mit Borkenschäden, geschält. Bis hier habe ich auf der ganzen Wanderung keine einzige Fichte gesehen. Eichen, Kiefern, Buche, Hainbuche, ja, aber keine Fichte. Die Naturschützer haben schon vor geraumer Zeit angefangen, alles zu entfernen, was hier nicht hingehört. Erst kurz vor Schluss komme ich an einem düsteren Fichtenbestand vorbei. Die Verladerampe wurde renaturiert und auf ihr sprießen jetzt junge Birken und Kiefern.

Am Ende führt der Weg an der ehemaligen Bahntrasse der Verladerampe entlang. Auaaua! Grober Schotter! Zum Glück nur ein paar Meter. Dann belohnt mich dieser Ausblick auf Becken 3.

Schöne Aussicht.

Und wie immer: Keine Tour ohne die Frau Komoot einmal zum motzen zu bringen. Ich nehme einen anderen Rückweg.

https://www.komoot.de/tour/355439164

Anfahrt: Linie 9 bis Endhaltestelle Königsforst.
Buch: Holger Maria Sticht: Wahner Heide, die 9 Rundwanderwege. (Dann beim Nachwandern Tour umkehren!)

2 Kommentare

    • Ich nutze sie seit 2017. Am Anfang war sie etwas gewöhnungsbedürftig, aber sie entwickelt sich weiter und ich kenne mittlerweile fast alle Tricks. Die 33€ für das Weltpaket lebenslänglich haben sich schon amortisiert. Am Besten geht sie mit dem Handy im Halter am Fahrrad. Da hat man auch immer die Karte gleich im Blick, falls Unklarheiten auftauchen.

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