Lockdown 2 Tag 183 – 184


Samstag: Warten auf besseres Wetter im wahrsten Sinne des Wortes. Denn für’s Wochenende sind 30 Grad angesagt. Das glaube ich aber erst, wenn die auch angekommen sind. In der Zwischenzeit fege ich im kalten Nieselregen das Gebrösel weg, das Sturm Eugen auf den Vorplatz geweht hat.
Sonntag: Morgens ist der Himmel blau, aber mit Cirrus. Die Eiskristalle in großer Höhe deuten eigentlich eine Wetterverschlechterung an. Hoffentlich ist die Warmfront nicht mitten in der Nacht durchgelaufen.
Dann endlich:

Endlich ein Tag zum aufwärmen! Vormittags ein paar Bäume im Vorgarten ausgerissen. Nachmittags einen Ficus umgetopft, der es dringend nötig hatte. Mache ich immer draußen, weil die Blumenerde im Schuppen steht und ich die Reste der Blumenerde nicht zusammenfegen muss. Dann keinen passenden Übertopf gefunden. Dann die Hängematte aufgehängt und ein Buch genommen. Kaum lag ich drin, drohte eine Gewitterwolke, die dann aber doch woanders hin zog. Und dann hing ich da und mit dem Blick auf das Kraut nebenan fiel mir der Typ wieder ein, der mir ein iPhone verkaufen wollte mit den Worten: „Die (richtige Kamera) brauchen sie dann nicht mehr!! Und dann dachte ich mir, so aus der Hängematte raus kann ich das mal gut demonstrieren.

wildes wuchern

Das ist die Deppeneinstellung der Kamera, ohne Einflussnahme meinerseits, entspricht in etwa dem, was ein Handy macht. Möglichst viel scharf.

Focus vorn

Und da habe ich die Schärfenebene nach vorn geholt. Die Quitte ist scharf, Vergissmeinnicht und Bärlauch unscharf.
Mit Tele wird es noch deutlicher:

Quitte, vorn scharf Vergissmeinnicht unscharf.
Quitte unscharf, Vergissmeinnicht scharf
Bärlauch scharf und die Quitte ist nur noch ein Hauch von Rot.

*Und was war mit dem Flieder? Der stand früher am Zaun zum Feldrand. Und weil er jedes Jahr pünktlich zum Muttertag blühte, wurde er jedes Jahr pünktlich zum Muttertag geplündert und meine Mutter hat sich jedes Jahr pünktlich zum Muttertag darüber geärgert.
Ich finde ja, Muttertag gehört abgeschafft oder umbenannt in Frauentag.
Muttertag reduziert Frauen auf die Funktionen Kinder bekommen, Kinder zu erziehen und den Haushalt führen. Hoch qualifizierte aber kinderlose Frauen von der Wissenschaftlerin bis zur kinderlosen Kanzlerin werden nicht geehrt. Und eine Kanzlerkandidatin muss sich noch im 21. Jahrhundert die Frage gefallen lassen, wie sie denn das Kanzleramt mit ihren zwei schulpflichtigen Kindern vereinbaren kann.

3 Kommentare

  1. Ich wusste gar nicht, dass Quitten so wunderschön blühen. Und lecker sind sie dann auch noch, wenn man den hartnäckigen Teilchen erstmal beigekommen ist. Und die letzte Frage, die da von dir erwähnt wird, ist tatsächlich eine Unverschämtheit!

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