Lockdown 2 Tag 180 – 182


Die trüben Tage kann man zusammenfassen.
Mittwoch: Sturm Eugen zieht immer noch ums Haus. Nachmittags Kaffee bei der Nachbarin.
Donnerstag: Brötchen sind alle, Buch ausgelesen, Wetter immer noch bäh. Anstatt also mit dem Rad zum Bäcker im Dorf zu fahren, fahre ich mit der Bahn nach Kalk zum anderen Bäcker, der auch ein offenes Bücherregal hat. Dann sehe ich auch mal was anderes und komme an die frische Luft. Dachte ich! Böser Fehler! Brötchen habe ich bekommen, Bücher bin ich auch losgeworden, aber das Regalchen habe ich so voll noch nie gesehen. Sonst herrscht dort immer reges Treiben. In Kalk sieht es mittlerweile aus, wie in einem dystopischen Roman. Heruntergekommen. Selbst das Einkaufszentrum ist verwaist, bis auf eine Schlange vor dem Testzentrum. Die Rolltreppe zum REWE ist kaputt.
Außerdem habe ich eine von den ganz neuen FFP2-Masken erwischt. Die passt jetzt besser, stinkt aber atemberaubend nach Chemikalien, und ich hatte auch nicht auf dem Plan, dass ich sie auf der Kalker Hauptstraße nicht absetzen darf. So viel zu frische Luft. Bislang hatte ich mit Masken kein ernst zu nehmendes Problem, außer Passform. Aber wenn das jetzt der letzte Schrei an Maskentechnik sein soll, dann schreie ich.
Freitag: Es gießt in Strömen. Mir will partout keine Zimmerreise mit I einfallen. Also wegen gestern versuche ich mal eine Maskenevolution mit Petz.

Die waren alle ok, bis auf die beiden letzten. Die vorletzte bog mir immer die Ohrmuscheln nach vorn um dann im ungünstigsten Moment, z. B. an der Kasse, abzuflitschen.
Die Letzte stinkt, an den Rändern juckt es und die Lippen schwellen an.