Kaum ist der Regen etwas wärmer, fängt es auch schon überall an zu wuchern.
Anscheinend sind alle im Garten bestrebt, den Rückstand durch den kalten April aufzuholen.
Und wieder stellt sich die bange Frage:
Eigentlich wollte ich dem Gewucher etwas Einhalt gebieten und hatte auch schon angefangen, das Kraut vom Weg zum Haus zu entfernen, da war im Stadtanzeiger der Standort eines öffentlichen Bücherschranks in Ostheim vermerkt, den ich noch nicht kannte. Also bin ich da mal hingegangen, zu Fuß. Seit die Knie wieder mitspielen, gehe ich öfter mal zu Fuß, anstatt das Rad zu nehmen.
An der Rösrather Straße entlang zu schlappen, ist nicht so schön. Interessant wird es erst hinter der Haltestelle Autobahn.


Am Schulzentrum vorbei.



Und am alten KVB-Depot.
Ostheim hat ja nicht den besten Ruf, gilt zum Teil als sozialer Brennpunkt. Aber südlich der KVB-Linie ist Ostheim ganz anders.
Zwischen den 30er und Ende der 50er Jahre entstand hier Saarsiedlung, Badener Viertel und Bergstraßen-Viertel. Eine ruhige Wohnsiedlung, mit Ein- und Zweifamilienhäusern und Gärten.
Gleich dahinter liegt das Waldbadviertel, das ab 2012 massiven Bürgerprotesten zum Trotz errichtet wurde. Eine Siedlung für 2000 Neubürger, befürchteten die Ostheimer, würde ihr Veedel überlasten.
Als ich hier ankam, war da noch große Baustelle und seitdem habe ich es links liegen gelassen.
Hier Irgendwo muss dieser Schrank sein. Ah da ist er ja.
Der gut gefüllte Bücherschrank steht vor einem Mehrgenerationenhaus und die Umgebung überrascht mich jetzt.
Denn durch die ganze Waldbadsiedlung schlängelt sich ein autofreier Grünzug mit vielen kleinen Spielplätzen.
Der Grünzug endet am Zaun zum Waldbad Vingst. wo ich links abbiege und über die mir bekannte Hubbelpiste zwischen Einfamilien-Reihenhäusern und einem Gehölzstreifen zurückgehe.
Zurück ging ich wieder durch die Saarbrückerstraße Richtung Schulzentrum.
Mir fiel auf, dass die Ostheimer freundliche Menschen sind. Mehrfach wurde mit zugenickt und freundlich gegrüßt.
Neuerdings kann man bei klarem Wetter von der Rösrather Straße wieder auf Bensberg blicken. Wahrscheinlich, weil am Baggerloch so viele Bäume fallen mussten. Nein, das ist nicht alles Wald, das ist die perspektivische Verdichtung durch das Teleobjektiv.
Abends schmerzten dann doch die Knie etwas. Straßenbelag ist eben kein Waldweg.
Was für ein schöner Ausflug!
Meistens fahre ich dienstags und oder freitags in den benachbarten Ortsteil zum Markt. Wenn am Dienstag noch leichtes grün an den Straßenbäumen sprießte hatte ich heute das Gefühl durch einen grünen Tunnel zu fahren. Hier explodiert alles