Um eins hatte ich meine Gastgeber gebeten. Etwas, was man weder in Köln, noch in Hamburg kann: Nach 7 Monaten selber kochen einmal lecker essen gehen. Das geht in Schleswig-Holstein. Außengastro ohne, Innengastro mit Schnelltest.
In Gelting war ich mit den Schleswig-Holsteier Freunden an einem sehr verregneten Tag, nach einem sehr laaangsamen Schnelltest lecker Fisch essen.
In Hamburg hatte ich schon vorher meinen Wunsch konkretisiert: Matjes in Glückstadt (S-H)!
Test nach Anmeldung ging sehr schnell, Testergebnis kam kurz darauf auf’s Handy: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben die Lizenz zum Matjes essen!
Also auf nach Glückstadt!
Vor dem essen erstmal eine Runde durch den Ort.






Und nach dem wirklich leckeren Matjes im blauen Heinrich zu den Schafen auf dem Deich.
Das Wetter war immer noch fies.
Auf dem Rückweg haben wir uns dann noch sehr bemüht, den negativen Test noch einer Zweitverwertung zuzuführen, aber die Lokale in kleineren Orten waren noch zu.
Hier sind wir mittlerweile soweit das wir auch Aussengastro ohne können. Nerviger finde ich, dass die Niederlande uns zum Risikogebiet erklärt haben (Inzidenzen sind dort deutlich höher als im Landkreis meiner Eltern) jetzt muss ich schauen ob eine kurze Einreise zum einkaufen morgen, schnellgetestet, möglich ist.
Morgen früh geht es um 7 zum Schnelltest und dann weiter zu meinen Eltern, Muttersgeburtstag.
Ich habe mich vorgestern hier hoffnungsvoll in die Außengastro gesetzt. „Test oder Impfpass?“
Es blieb mal wieder beim würdelosen Verschlingen eines Döners im Park.
Naja Test finde ich ok, ist schnell gemacht und ich fände es auch gut wenn es noch eine Weile beibehalten würde, denn dann lassen sich auch Menschen testen die das aus freien Stücken nicht tun.
Ich finde Test auch ok. Geht ja schnell und tut nicht weh. Was ich nicht so ok finde, ist, dass es nicht ganz klar ist, was wo gerade gilt. In Brück braucht man Test für die Außengastro, in Refrath nicht. Das sind 2km Entfernung. Es wurde auch nicht eindeutig kommuniziert. Im Stadtanzeiger stand nur: Außengastro öffnet wieder.
Ist Dir schon mal eine gewisse Ähnlichkeit Glückstadts mit Friedrichstadt aufgefallen? G, wurde 1617 von dem dän. König Christian IV gegründet, und sollte in Konkurrenz zu HH und Altona stehen. Was durchaus Sinn hatte, denn G. liegt ein ganzes Stück flussab von HH. Da hätte man den Frachtschiffen leicht einen früheren Hafen bieten können. Nun stand aber der König auch in einer gewissen Konkurrenz zu Herzog Friedrich II zu Gottorf, bzw. andersherum, der Herzog konkurrierte mit dem König. Also ließ er flugs 1621 Friedrichstadt gründen – ein noch früherer Hafen für die Seefahrer an der Mündung von Treene in die Eider. Beide, König und Herzog, bedienten sich dabei der Hilfe holländischer Städtebauer und Exulanten, weshalb beide Städte so eine ähnliche Architektur haben. Glückstadt unterscheidet sich insofern, als dass es zuerst auch eine Festungsstadt sein sollte.
Leider zerschlugen sich die Pläne von Krischan, denn vor Glückstadt lagerte sich eine Sandbank ab (um welche die Fähren nach Wischhafen heute herumkurven müssen) aber die Fahrrine westlich der Sandbank blieb erhalten. Pech für Glückstadt, Glück für HH und Altona! 🙂
Der Einfluss holländischer Siedler, mit den Kanälen, ist bei beiden Städten zu erkennen. Bei Friedrichstadt etwas mehr, finde ich. Die Architektur der Häuser ist allerdings in Friedrichstadt holländischer als in Glückstadt. Glückstadt ist für mich ein Beispiel dafür, dass man auch eine schöne Stadt am Reißbrett entwerfen kann.