Die Sonnenfinsternis war groß angekündigt. Ich hatte die letzte von 1999 noch im Sinn: Damals lief es so ab: Es wurde kalt, dann sogen rasch Wolken auf, dann begann es zu schütten. Ist ja eigentlich logisch, wen der große Heizkörper ausgeschaltet wird. Die Kollegen brachten Filmmaterial aus Süddeutschland auf dem Leute zu sehen waren, die im Regen standen und versuchten zu beobachten, was hinter den Wolken geschah.
Ich war also auf Schietwetter eingestellt. Merkwürdigerweise schweigen Meteorologen, wenn man sie fragt, wie sie den zu erwartenden Temperatursturz in ihre Berechnungen einbeziehen.

Die diesjährige war ja nur ein Sonnenfinsternischen. Um 11.40 war ich noch im Dorf zum Schnelltest und einkaufen, es war sonnig und warm.
12.00 war ich wieder hier und bearbeitete den letzten Blogbeitrag, da hatte es wohl schon angefangen, war aber noch nichts zu sehen. Wirklich dunkel wurde es nicht, nur wurde das Licht weicher, milchig, dunstig ohne klare Schatten. Die ersten Wolken zogen auf.
Um 12.40 sah es dann so aus:

Ein paar Grad kühler und bewölkt. Das war’s denn auch schon. Und als Höhepunkt der Finsternis war das Internet weg.
Kausalität oder Korrelation, jedenfalls gab es eine großflächige Störung und ganz Rath guckte in die Röhre. Ganz Rath? Nein, ich hatte noch Empfang über’s billige Aldi-Talk Handynetz, weil ich den Vertrag mit der T-Com für’s Handy verweigert hatte. Aber wir bekamen alle mal demonstriert, wie abhängig wir schon davon sind, dass das Internet funktioniert. Mal eben einen Termin bestätigen, einen Test buchen, das Ergebnis empfangen. Nichts ging mehr. Ich ging in den Garten.
Lilie Knäuelgras Wildrose