Vor vielen Jahren habe ich mein Urlaubsziel ausgesucht, indem ich mit einem Bleistift mit geschlossenen Augen in einen Michelin-Atlas von Frankreich gestochen habe. Dieses Mal so ähnlich: Ich habe kurzfristig entschieden, über Karneval aus Köln zu verschwinden, wollte nicht fliegen, landete beim Nightjet der öbb, der mich am Morgen danach in Levanto entließ.

Eine ältere Frau zeigt mir mein Zimmer und erzählt mir, dass Marco mit seiner Mutter ins Krankenhaus gefahren ist, weil sie einen Herzanfall hatte. Jedenfalls habe ich das verstanden. Als ich dann Marco am nächsten Tag kennen lerne stellt sich heraus: Sie ist Marcos Mutter und er ist mit seinem Vater ins Krankenhaus gefahren, weil der eine neue Hüfte bekommen soll. So viel zu Italien mit Spanischkenntnissen.

Nachdem ich mich eine Weile am Strand rumgetrieben habe, wende ich mich der Innenstadt zu. Läuft mal zum ersten mal durch Levanto fallen auf den ersten Blick die prachvollen Fassaden auf: Mauerwerk, Fensterumrahmungen, Stuck, Verzierungen, Balkone, Fenster mit Katze…
Fenster mit Katze?? Auf den zweiten Blick: Alles das ist gemalt. So täuschend echt und räumlich, dass ich erstmal drauf reingefallen bin. die Zitronen sind echt, die Möwen auch.
Trompe-l’œil – geile Fassadenmalerei!