Genuas Altstadt gehört ja zum Weltkulturerbe außerdem hat es das zur Zeit größte Aquarium Europas, folglich wollte ich mir das auch mal ansehen. Für Sonntag war Schietwetter angesagt, also mit dem Zug nach Genua. (Leider hatten alle anderen auch die Idee)

Aus dem Bahnhof geradeaus, erreicht man die Piazza della Vittoria. Der prunkvolle Triumphbogen ist aus den 30er Jahren. Da wäre ich jetzt so nicht drauf gekommen.
Die Via XX Septembre ist eine prunkvolle Einkaufsstraße mit Arkadenbögen (trocken shoppen) und aufwändigen Fußböden. Trotzdem habe ich nach zehn Minuten schon wieder genug vom Stadtleben.

Der Brunnen an der Piazza de Ferrari ist schon eindrucksvoll. Die Fassade des Palazzo im Hintergrund ist auch wieder gemalt.

Von der anderen Seite, der eigentlichen Vorderseite, gibt es dann echte Säulen. Früher war er Machtzentrum der Dogen, heute dient er als Theater, sowie Konferenz- und Ausstellungsraum.

Durch enge Straßen winde ich mich hindurch bis zum Hafen. Auf den Fotos sehen sie breiter aus, als sie tatsächlich sind.

Vor dem Aquarium reiht sich eine Schlange, in die ich mich nicht einreihen mag. Also lasse ich mich erstmal vor einer Trattoria ankobern. Während ich sehr leckeren Fisch verspeise, amüsiere ich mich über einen deutsch aussehenden Typen mit goldenem Käppi, der vor dem nächsten Restaurant steht und so tut als könnte er Gitarre spielen. Kann er aber nicht. er drückt nur wahllos und unrythmisch irgendwelche Seiten. Obwohl ihn niemand beachtet „rockt“ er unverdrossen weiter.
Viel besser ist der, denn den hielt ich wirklich für Kunst. Als ich das Foto machte, bewegte er sich plötzlich und ich bekam fast nen Herzkasper.





Hier liegt auch eine Nachbildung eines der Schiffe, mit denen Kolumbus versuchte, den Seeweg nach Indien zu finden und stattdessen America entdeckte. (da habe ich auch noch ein Foto für Naturgucker.de gemacht, das ich meinen sensiblen Folgenden hier nicht zeige.


Die Schlange vor dem Aquarium war mir immer noch zu lang. Dafür kam die Sonne raus. Ich warf einen Blick in die Biosphera daneben. Nee, kann ich nicht empfehlen. Die Kuppel ist relativ klein, Tiere und Pflanzen ziemlich wahllos zusammengewürfelt, freifliegend/laufend sind nur die Ibisse, dazu ein einzelner Molukkenkakadu im Käfig. Dann lieber das Tropenhaus im Kölner Zoo.


Ich sitze noch eine ganze Weile am Hafen in der Sonne. Am Vortag habe ich endlich getan, was ich längst hätte tun sollen: Meine Kamera zog nur noch in der Deppeneinstellung den Zoom ganz auf. Blendenautomat, Zeitautomat und Programmautomat, zogen erst nur auf f/75 und nach einigem Rumgefummel gar nicht mehr auf.Da stand was von voreingestellter Brennweite, aber wo zum Geier stellt man die ein, bzw. wieder aus? Mir blieb schließlich nichts anderes übrig, als die Knipse auf Werkeinstellung zurückzusetzen, mit dem Risiko, eigene Einstellungen zu verlieren. Der Zoom geht jetzt wieder, dafür zieht sie im Zeitlupentempo scharf (und Geduld ist nicht meine Stärke)


Zurück, geht es wieder durch die viel zu engen Gassen und ich treibe irgendwie Richtung Norden ab. Sinnvollerweise liegt der Rotlichtbezirk direkt hinter der Kirche St. Maddalena. Von der erfahrenen, alten Nutte bis zum aufgebrezelten 12jährigen ist alles zu haben. Bei allem Kulturerbe: Wohnen würde ich hier nicht wollen. Viel zu eng und dunkel. Man stelle sich nur mal vor, hier bräche eine richtige Seuche aus…
Stadt kann ich nicht.