Den Schleichweg, der die ätzende Eiler Straße vermeidet.

Da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen, obwohl ich hier aufgewachsen bin und jetzt auch schon wieder 10 Jahre hier wohne. Aber ein freundlicher Mensch hat ihn auf Komoot als Streckenhighlight markiert. Und das wiederum habe ich gefunden, als ich voriges Jahr von Karlsruhe den Rhein abwärts kommend in Zündorf Richtung Eil abgebogen bin. Aus der Aufzeichnung von damals wollte ich dann in umgekehrte Richtung eine autoarme Strecke Richtung Porz oder Zündorf basteln. Denn so, wie ich vorher immer fahren musste und was von Komoot auch so vorgeschlagen wurde, war einfach nur grottenschlecht. Die erste Testfahrt, da hatte ich in Porz was zu erledigen, war auch schon viel besser. Dem Spieltrieb folgend fand ich bei der Verfeinerung auch die kleine rote Linie.
Schade, das der Weg an der Bahn lang hinter dem Maarhäuser Weg gesperrt ist. sonst wäre das noch besser gewesen. So musste ich einen kleinen Umweg in Kauf nehmen am Gewerbegebiet vorbei am Gestüt Röttgen über die Fußgängerbrücke nach Eil. Da erstmal ein Buch freilassen.

Überraschung! Als ich das letzte mal hier war, war da eine fiese Baustelle und jetzt ist aus dem immer etwas schmuddeligen Schützenplatz eine schmucke, kleine Grünanlage mit Kinderspielplatz, Tischtennisplatte, Bänken und Retentionsbecken geworden.

Ich fahre so im wesentlichen durch Wohngebiete und eine Grünanlage, muss nur die fiese Frankfurter Straße zweimal queren. Und als ich auf der anderen Seite wieder rauskomme, wird es ländlich. Es gibt auch tatsächlich eine Brücke über die Eisenbahn.

Einen kleinen Schlenker mache ich noch über den alten jüdischen Friedhof. Rolfs Streichelzoo hebe ich mir für später mal auf, ebenso das Stadtmuseum.

Und schon bin ich unten an der Groov. Das war jetzt nicht die kürzeste Strecke und schon gar nicht die offizielle, aber angenehm zu fahren. Ab hier lasse ich Komoot nur noch aufzeichnen. Ich überlege, wieder mit dem Krokodil den Rhein zu queren, habe aber irgendwo im Hinterkopf, dass die Rodenkirchener Brücke gerade nicht oder schlecht befahrbar ist. Also fahre ich einfach ein Stück den Rhein hoch. Dieses Mal nicht über den schicken Damm, sondern die Hubbelpiste durch den dunklen Auwald. Das Naturschutzgebiet ist durch die geplante Autobahnquerung bedroht.

Am Langeler Lido macht der Rhein sich breit in seinem Bett, gegenüber das Industriegebiet von Godorf und Wesseling. In Lülsdorf kehre ich um und probiere noch einen gegenwindigen Damm zwischen Lülsdorf und Langel aus.


Hier blüht der Wiesensalbei, den ich gern auf meiner Wiese hätte. Mir steht der Sinn nach Samenklau. Auf dem Rückweg probiere ich noch eine Abkürzung aus und finde noch eine Fußgängerbrücke über die Bahn und eine sehr kurze, fahrbare Verbindung zwischen Porz und Rath.


Zum Vergleich: das passiert, wenn man auf Komoot nur Start und Ziel eingibt: Alter Deutscher Postweg = LKW Rennstrecke, Frankfurter Straße = Hauptstraße, Steinstraße = viel befahrene Hauptstraße ohne Schutz mit besonders ätzender Unterführung, der Rest ist Rheinufer.
Ich hatte sowohl auf der Steinstraße als auch auf der Verbindung Eiler Straße Maarhäuser Weg jedesmal Nahtoderfahrungen.
Die Spielerei hat sich also gelohnt.