Kleine Schweinerunde


Den Weg zum Wildgehege Brück, am Flehbach entlang, habe ich schon als Kind geliebt. Zuerst als Sonntagsspaziergang mit den Eltern, später mit den Leihhunden Cosy (Pudel) und Senta (Schäferhund), dann mit meinem Hovawart Bär. Die drei durften aber damals nicht mit ins Wildgehege, weil damals noch das Wild auf dem Gelände frei herum lief, das nur durch eine Schleuse betreten werden konnte. Fahrräder mussten damals auch draußen bleiben. Mittlerweile sind von dem ehemaligen Wildpark nur noch ein Schweine- und ein Rotwildgehege übrig geblieben. Es ist eben doch keine so gute Idee, wenn kleine Kinder unbedingt die Frischlinge einer empörten Bache streicheln wollen oder ein fleißiger Fotograf zwischen zwei röhrende Hirsche gerät.

Also, die Schleuse ist jetzt weg und als erweiterte Runde fahre ich das gern mit dem Rad, weil es auf kurzer Strecke viel Abwechslung bietet. Ja, man kann es auch laufen. Habe ich auch schon gemacht mit Besuch.

Bildschirmfoto 2017-09-28 um 09.56.10

Am Baggerloch vorbei führt der Weg zunächst durch die Felder Richtung Erker Mühle. Je nachdem, was unser Bauer gesät hat, sind sie grün (Spinat,  Getreide, Erbsen), gelb (Weizen) knallgelb (Raps) braun (frisch gepflügt). Sie durften (Getreide, frische Erde) oder stinken (Ölrettich, Raps).
Dazwischen abwechslungsreiche Feldhecken und kleine Waldstücke. RichtungKönigsforst

Hinter dieser hohlen Gasse muss der Mauspfad überquert werden. Auf dem völlig überdimensionierten Parkplatz haben sich die Waldwichtel niedergelassen, ein Waldkindergarten.

Waldwichtel

Links davon: Die Erker Mühle. Die Mühle gibt es nicht mehr, ebenso wenig den Kiosk, an dem es immer ein Domino-Eis gab. Damals für 50 Pfennig. Über den heutigen Preis decken wir das verschämte Mäntelchen des Schweigens. Jedenfalls ist er nicht mehr taschengeldtauglich.

Erker Mühlenteich

Den Mühlenteich, in dem ein Teil des Flehbachs gestaut ist, gibt es aber noch, ebenso den Mühlengraben. Über den Deich, der Rath-Heumar und Brück vor Überflutung durch den wild gewordenen Flehbach schützt, am Mühlengraben entlang, geht es zu einem Sandfang, einem Betonbecken, dass den Mühlengraben vom Flehbach trennt. Bildschirmfoto 2017-09-28 um 10.37.48

Dahinter, also Richtung Quelle wird der Flehbach wild.

Dschungel

Er darf frei mäandern und ändert auch, je nach Wasserstand seinen Lauf. Auch Schwemmholz und umgekippte Bäume bleiben liegen, sofern sie nicht für Spielkinder zu gefährlich sind.

Flehbach

Denn manche Ufer sind gern genommene Planschbecken für Kind und Hund…

Schweine

… und für die Schweine im Schweinegehege.

Hinter dem Schweinegehege ändert sich das Bild wieder. Denn der Flehbach ist hier ins Gelände eingeschnitten und bietet interessante Ausblicke.

Rastplatz
Das könnte ein Lieblingsplatz werden.

ausblick

Schatten

Eigentlich viel zu schade um flott durchzuradeln.

Schließlich geht es wieder abwärts und auf dem Flehbachmühlenweg nach rechts über die Brücke. Der Zaun trennt das SOS-Kinderdorf vom Rest der Welt ab und sorgt dafür, dass sich die Kinder nicht im Wald und die Spaziergänger nicht im Kinderdorf verlaufen. Früher gab es hier noch eine Mühle: die Flehbachmühle.
Nach der Querung der Lützerathstraße am dicken Stock mal eben eine Release-Zone einrichten…

am dicken Stock

… dann rechts auf dem Schiefer-Hauweg immer geradeaus nach Rath. Der Name erinnert daran, dass der Königsforst von der rheinischen Heideterrasse ins rheinische Schiefergebirge übergeht, wo in Steinbrüchen Schiefer gehauen wurde.

Nach einem Päuschen in Rath (Eis, Thai, oder Biergarten) geht es zurück und immer öfter kaufe ich mein Obst und Gemüse am Marktstand.

Marktstand

Die Strecke ist zum Königsforst hin beliebig erweiterbar. Auch gibt es beim Kinderdorf einen Tunnel unter der Autobahn hindurch nach Refrath.

ÖPNV Linie 9 Haltestelle Steinweg oder Königsforst.