Lennep, der Geburtsort von Wilhelm Conrad Röntgen, ist sehenswert. Die meisten Häuser in der Altstadt sind mit grauen Schiefer-Schindeln verkleidet, Fensterläden und Fallrohre grün gestrichen. Zu erwähnen ist natürlich auch das deutsche Röntgen-Museum.
„What goes up must come down…“ Alan Parsons Project hat sich mir als Mantra eingeprägt. Und so kommt es denn auch. Nach einem letzten Anstieg aus Lennep heraus, folgt eine lange, steile Abfahrt bis zur Wupper.

Danach geht es ebenso steil wieder hoch auf einer Hauptstraße mit wild gewordenen Autofahren und ohne Radspur. Beim Versuch, auf einen Waldweg auszuweichen begegne ich einer Gruppe Pilger. Schon gestern wurde ich im Hotel nach einem Pilgerausweis gefragt. Hier verläuft ein Zubringer des Jacobswegs.
Ab Schwelm lässt sich die Strecke so zusammenfassen: zu viele Hauptstraßen, zu viele Autos, zu viele heruntergekommene Ballungsräume und jeder Versuch, die Hauptstraße zu verlassen, bringt mir eine Steigung und die nächste Hauptstraße. Nicht schön! Die Gegend um Hagen herum ist eine einzige Katastrophe.
Schließlich nehme ich den kürzesten Weg zum nächsten Gewässer.

Am Hengsteysee habe ich endlich Ruhe und folge vertrauensvoll einer Beschilderung Richtung Schwerte die damit endet, dass das Schild in die andere Richtung weist.
Also wieder zurück und über die Brücke. Am anderen Ufer endlich finde ich den Ruhrtal-Radweg und auch endlich etwas zu essen, denn auf stinkende PommesBuden im Verkehrsgetöse hatte ich keine Lust. Hier gibt es zwar auch Nackensteak an Pommes, aber wenigstens draußen an der frischen Luft.
Während ich dem idyllischen Ruhrtal-Radweg folge, meckert das Handy leise: „Die Tour liegt 80m links von dir! “ ja, ja, die Hauptstraße.
Im Haus Villingst platze ich in den evangelischen Kirchentag und bekomme nur mit Glück und Geduld ein Zimmer.