Die Tage werden schon deutlich kürzer, am Monatsende heißt es wieder: 18.00 Licht aus! Also noch einmal das schöne Wetter und das Tageslicht ausnutzen.
Nach der Radreise ist vor der Radreise. Für April des nächsten Jahres ist ein internationales Bookcrossing-Treffen In Mainz angesagt. Kann man ja von Köln aus mit dem Rad hinfahren. Und eigentlich gibt es da nichts zu planen: De Rhing erop – Treffen – De Rhing erav – fertig.
Nur schlägt mir sowohl Komoot, als auch der Radroutenplaner NRW eine Abkürzung vor von hier bis zur Siegmündung. Warum tun se das bloß? Also habe ich das mal ausprobiert.
Nur wenig nachbearbeitet und los geht’s! Durch’s Dorf und an der Mülhens Mauer entlang bis zum Gut Leidenhausen.
Ich betrachte das Rotwild und besuche die Greifvogelschutzstation. Es sind nur wenige Vögel dort, und die haben sich in den Schatten verzogen. Nur ein Mäusebussard sitzt in der Badewanne.
Wir müssen leider draußen bleiben.
Über Elsdorf führen die mich an der Straße lang nach Wahn, wo ein Monster auf mich wartet.


Der Park mit den schönen Bäumen kann leider nicht besichtigt werden, und im Theatermuseum war ich noch immer nicht.
Hinter Wahn geht es zurück auf die Straße.
Hier bin ich übrigens für ein Kurzes Stück auf dem Rheinradweg D8. Er ist nicht ausgeschildert. Nicht ein Bisschen! Der merkwürdige Bogen, den der Fernweg hier beschreibt, scheint der Tatsache geschuldet, dass Wahn einen S-Bahnhof hat.
Hätte man auch eleganter lösen können, zum Beispiel mit einen ausgeschilderten Zubringer an den Rhein. So muss jeder, der dem Rhein folgt und sich auf dem D8 orientiert, den Schlenker über Wahn fahren.
Nach Libur bin ich übrigens früher zum Reiten gefahren. Jetzt bin ich aber so schnell durchgerauscht, dass ich vergessen habe, ein Foto zu machen.
Weiter geht es durch Kohlfelder, Golfplatz und Rollrasenzucht. Noch ein kleiner Schlenker zum Rotter See.

So würde ich mir das für unser Baggerloch wünschen. Aber nee, da kommt ja eine Wasserski-Anlage hin.
Über Eschmar und Müllekoven komme ich schließlich an die Sieg.
Fazit bis hier: Jaaa, kann man so fahren, muss man aber nicht. Ich finde die Rheinstrecke schöner und abwechslungsreicher, auch wenn sie etwas länger ist.
Auch an der Sieg nehme ich nicht die Brücke (D8) sondern gönne mir den Spaß für 1€ mit der Fähre überzusetzen. Die kleine Seilfähre hatte ich wesentlich kippeliger in Erinnerung. Mittlerweile ist sie fahrradtauglich.
Anschließend ein Blick auf die Sieg:
Angeblich sind Biber in die Sieg eingewandert, aber Spuren sehe ich hier nicht.
Und dann bin ich endlich doch am Rhein.
Die sehr informative Beschilderung der Rhein-Erlebnisschiene – alle paar Meter gibt es was zu lesen – weist mich auf die romanische Doppelkirche St. Maria und Clemens hin.
Die hätte ich mit Blick auf den Rhein glatt übersehen. Irgendwann schaue ich sie mal genauer an.

Das Rheinufer ist aufgrund der Trockenheit immer noch reichlich breit und es haben sich kleine Sandbänke gebildet, auf denen Kormorane ruhen.

In den 80ern sind wir hier noch über einen hubbeligen Treidelpfad gefahren, mittlerweile gibt es eine Etage höher durchgehend autofreie Rad- und Fußwege.
Das Navi gibt alle paar Meter eine sinnfreie Handlungsanweisung von sich, Wo es eigentlich nur geradeaus geht, aber Rad- und Fußweg sich nahe kommen.

Der Weg ist schmal, es ist Wochenende, es ist voll und manche Idioten fahren wie die gesengten Säue. Ich sehe, wie ein Kampfradler auf der schmalen Piste eine Frau abdrängt, die beinahe gestürzt wäre und ungerührt weiter fährt. Außerdem muss man auf Fußgänger achten, die auf die Radspur torkeln.
Schon 1989 auf der Tour „Rhein hoch, Mosel hoch, Lothringen“ erlebte ich in Königswinter den ersten Fahrradstau meines Lebens. Diesen Sonntag war es nicht ganz so schlimm.

Königswinter ist Ausflugsort, hauptsächlich für Tagestouristen, Tor zum Siebengebirge, Startpunkt für die Besteigung des Drachenfels und steht ganz im Zeichen Siegfrieds des Drachentöters.
Außerhalb der Touristeneinflugschneise ist es mittlerweile etwas renovierungsbedürftig.
Ich hätte nun mit einem Schiff zurück fahren können, hätte ich genug Bargeld mitgehabt. So aber nehme ich noch ein Eis, fahre dann mit der Bahn zum Flughafen und von dort die 8 km nach Hause. Immerhin weiß ich jetzt, wie ich mit dem Rad aus dem Flughafen raus komme, sollte ich jemals dort landen.
Was findest Du denn am Wahner Schloss monströs? Ich bin da schon öfter vorbei gekommen und fand immer, dass es sich dezent im Hintergrund hält. Monströs sind da höchstens doch die Parkbäume…
Es gibt Leute, die sehen das Monster mit den runden Augen und den spitzen Zähnen im roten Rachen, andere nicht. 😉 Die Parkpäume sind des jedenfalls nicht.
Ach so! Da würde ich ja gerne mal in den Rachen gehen, aber ist ja Privatbesitz.
Da ist ein Museum drin, aber nicht am Wochenende offen.
Braucht es an der Sieg eine Fähre. Dein Foto sagt mir, dass man da mit Gummistiefeln trockenen Fußes rüberkommt (bei DEM Niedrigwasser!) 😉
Kommt man. Aber eben nur bei Niedrigwasser. Ist aber auch nicht mehr so kanalisiert.
Angeln darf man nicht mehr, Naturschutz. Willst Du die Rheinfotos?
Ja, schick mal rüber
Ja, die kleine Siegfähre ist lustig. Du hättest auch mit der Mondorfer Fähre auf die andere Rheinseite fahren können um an der Bonner Rheinpromenade entlang und an der Südbrücke zurück auf die andere Seite. Oder die Fähre noch mal zurück in Godesberg
Hätte ich alles. Andermal.