Blogparade Lebenswege


Unterwegs mit mir rief zur Blogparade und ich folge.
Mein Lebensweg war alles andere als geradlinig, mit Ecken und Kanten und Umwegen. Wie es der Zufall so will habe ich sogar die Fotos dazu.

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Grundschule Volbergerweg

In der Grundschule Volbergerweg habe ich krankheitsbedingt das erste (Kurz–)Schuljahr verpasst, die folgenden drei, davon noch ein Kurzschuljahr, war ich sporadisch anwesend.
Danach sollte ich eigentlich (die heiratet ja doch, die ist doch noch so klein und zart) auf die Hauptschule. Zum Glück befahl der Grundschul-Direx (da langweilt die sich zu Tode)  Eltern (aber da kann ich Dir nicht helfen) mich auf’s Gymnasium zu schicken

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Mobbinggymnasium Thusneldastraße

Das war dann das Mädchengymnasium Thusneldastraße in Deutz.Nach gut 10 Jahren Schülermobbing, damals gab es das Wort noch nicht, aber schlecht in Sport und gut in anderen Fächern ist eine schlechte Kombi, machte ich ein einigermaßen gutes Abitur.

Für mein Wunschfach Biologie reichte es aber nicht, also machte ich zunächst einmal eine Ehrenrunde.

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Rheinische Akademie Köln

Auf der rheinischen Akademie im Ausbildungsweg BTA erholte ich mich sehr gut und lernte, was Schule hätte sein können. Tolle Klassengemeinschaft, nette Lehrer und der Klassenkamerad Biotom ist mir bis heute erhalten geblieben.
Allerdings stellte ich dort auch fest, dass ich keine Tiere töten mochte, womit Bio auch gestorben war.

Nun wusste ich also erstmal nicht wo’s lang gehen soll. Cutterin oder Fotografin schwebte mir so vor.

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FH-Köln Deutz

Nach einem Praktikum in einem Fotolabor machte ich eine Fotolaborantenlehre an der Fachhochschule Deutz und studierte dort anschließend.

Die Lehre war gut, das Studium ein Flop. Ich flog kurz vor Schluss.

Gut, dass ich die Lehre gemacht hatte. Ich war jetzt für manches über- für anderes unterqualifiziert und der WDR, bei dem ich mich alle Jahre wieder beworben hatte, wollte noch immer nichts von mir wissen.

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Im Bildarchiv wurde noch mit dem Pinsel retuschiert. Fotoshop war noch nicht erfunden.

Im Rheinischen Bildarchiv baute ich dann zwei Jahre lang das Farbarchiv auf. Das Farbarchiv! Vor mir gab es nur Schwarzweiß und Farbe wurde unsortiert in Kartons aufbewahrt. Der Job war gut. Die Hälfte der Zeit war ich auf Bildrecherche in den Kölner Museen unterwegs, die andere Hälfte im Farblabor, und ab und zu habe ich im Schwarzweißlabor ausgeholfen. Das war übrigens eine ABM-Stelle. Im gegensatz zu den heutigen 1-€ Jobs durchaus anspruchsvoll, zu den Fähigkeiten passend und man konnte davon leben.

Mittlerweile war mir klar geworden, dass meine häusliche Situation in Köln sich nie bessern würde und so fing ich an, mich außerhalb Kölns zu bewerben. Und der erste Schuss war ein Treffer.

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Im Schneideraum, damals noch mit Videocassetten, Player, Recorder, Videomischer und Tonmischpult.

Der NDR rief und ich zog innerhalb von zwei Wochen von Köln nach Hamburg. Dort arbeitete ich dann endlich als Cutterin im Schneideraum.
Nach zwei Jahren war meine befristete Festanstellung abgelaufen, aber ich blieb als freie Mitarbeiterin.

Als „Freie“ durfte ich aber nur einen bestimmten betrag verdienen, dann wurde ich gesperrt für den Rest des Jahres. Ich hatte daher noch andere Kunden. Mithilfe meines Ex-Chefs, bekam ich auch  Projektverträge:  je ein halbes Jahr im NDR- Landesstudio Schwerin und im Saarländischen Rundfunk in Saarbrücken.

Das war ne geile Zeit. Ich war meine eigene Herrin, der Job war anspruchsvoll, ich verdiente gut und kam viel rum.
Jedoch, es kam ein neuer Abteilungsleiter und der hat als erste Maßnahme alle weggebissen, die mit seinem Vorgänger gut zurecht kamen. Zuerst den Disponenten, später dann mich und auch das Studio, bei dem ich mittlerweile als „Scheinangestellte“ arbeitete. (Das Gesetz gegen die Scheinselbständigkeit von 1999 hatte mich dazu gezwungen) Alles blieb gleich: ich machte meine Termine selber, arbeitete selbständig, verdiente das selbe, aber das Studio kassierte mit ab, dafür dass ich dort angestellt war.

Jedenfalls bedeutete der neue Abteilungsleiter im NDR für mich das aus in dieser Anstalt. Außerdem war ich mal wieder blind in die Mobbingfalle gelatscht.

Die Aufträge dröppelten so dahin, als die bunteAmsel, bzw. der Nabu mich nach Holnis rief. Den Rest kennt ihr.

Achja und wenn ihr Euch jetzt fragt, wieso ich die Fotos meiner Schulen schon hier liegen hatte: Die habe ich 2016 gemacht und wollte eigentlich etwas ganz anderes darüber bloggen. Aber da kam mir irgendwie das Leben dazwischen

 

3 Kommentare

  1. Ich finde Freiberufler bewundernswert. Ich brauche aber die Sicherheit einer festen Einnahmequelle. Auch wenn ich die negativen Aspekte jahrelang spüren konnte. Nun ist aber alles gut. Ich habe meine Freiheiten innerhalb meiner Abteilung, was aber auch daran liegt, das ich weit weg bin von Allen. Selbst die meisten meiner Dienstreisen, seltener nach Bonn, relativ regemässig nach Nürnberg, kann ich selber organisieren und terminieren.
    Darf ich neugrierig sein und fragen wo heutzutage Deine Aufträge herkommen. Vom WDR? Oder eher von privaten Auftraggebern?

    • Vergiss es! Nachdem ich vier Jahre lang Sklavin meiner Mutter war, bin ich definitiv raus aus dem Geschäft. Der WDR wollte mich nie, und will mich immer noch nicht.

  2. Tolles Thema, da werde ich mich dran hängen und die kommenden Tage auch was über meinen Werdegang schreiben. Hmm aber Bilder meiner Schule werde ich wohl nicht ausbuddeln.

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