Im Hasenfeld habe ich noch zwei Pausentage eingelegt. Ich hatte wohl etwas viel Sonne auf den Helm bekommen und ein Knie wollte nicht so ganz mitspielen.
Mittwoch bin ich noch ein Stückchen am Rursee entlang gegangen,

Von Der Staumauer in Schwammenauel führt der Weg rechts an der Steilküste entlang. Die besteht hier aus Schiefer. Trotzdem versuche ich mich auf Caspar David Friedrichs Spuern.

Schiefer, ein metamorphes Gestein, ist eigentlich gepresster Schlamm, der unter hohem Druck und Temperatur in seine jetzige Form gebracht wurde. Schiefer ist leicht spaltbar und zwischen den Sedimentschichten kann man oft Versteinerungen finden. Ich fand aber keine. Außerdem hätte ich sie aus dem Nationalpark nicht mitnehmen dürfen. Hier sieht man auch ganz gut, dass die Sedimentschichten aus der Waagerechten fast in die Senkrechte verschoben wurden.
Rechts des Weges will die Wildnis auch erst eine werden. Hier haben wir einen ehemaligen Niederwald. Das heißt: Die Bäume wurden alle paar Jahre gefällt und aus den Stockausschlägen sind diese schütteren Eichen und Buchen gewachsen. Der Boden über dem Schiefer ist dünn und nährstoffarm, die Heide blüht.
Immerhin kam ich bis zum nächsten Ort, wo zufällig eine Fähre stand. Mit der bin ich dann über den See nach Rurberg und zurück nach Schwammenauel geschippert.
Den Rest des Tages verbrachte ich lesend in der Hängematte und auf der Terrasse der OBCZ „Hinter den Spiegeln“, wo ich mein Buch gegen ein neues tauschte.
Donnerstag bin ich mit dem Rad nach Heimbach gefahren um mal zu schauen, wie es am nächsten Tag wohl weiter geht.


In Heimbach auf der Mauer sitzt ein kleiner Geiger mit Blick auf die Bücherzelle.
Eine Weile bin ich dort auf der Burg rumgeklettert, runter ging es mit dem Aufzug,
Im eher schütteren Rosengarten der Burg liegt ein nackter Mann von August Macke. Auf seinem Bauch wärmte sich eine Eidechse, ließ sich aber nicht fotografieren. Die Rosen hätten einen Schnitt gebraucht, aber ich hatte keine Rosenschere mit.
Am Nachmittag habe ich an der Rur gefaulenzt, in der Hängematte gefaulenzt, In der OBCZ gefaulenzt. so dass ich wirklich gut erholt den Heimweg antreten konnte.
Das juckt beim Hinsehen wirklich in den Fingern. Vielleicht sollte eine Rosenschere wie die Wasserflasche zum Standardgepäck werden.
Ja, da ist offensichtlich mal jemand mit einer stumpfen Heckenschere drüber gegangen. Erstaunlich, dass die überhaupt noch blühen. Hier gab es früher ein Rosenbeet, das meine Mutter unbedingt haben musste, dessen Schnitt aber meistens an mir hängen blieb. Als ich wieder kam, war es weg, der Boden hart wie Beton. Schade.
[…] wandern. Tatsächlich habe ich aber wohl doch etwas viel Sonne auf den Helm bekommen, so dass ich zwei der drei Tage eher vertrödelt […]