„Kaum stichst Du in Köln einen Spaten in den Boden, hast Du ein Problem.“
Running Gag der Kölner Museen.
War wieder nix mit Lagerhalle.
Das ist übrigens der Grund, warum in Köln und Umgebung manche Bauvorhaben etwas länger dauern oder gar ganz scheitern: Alte Römer, Mittelalter und Blindgänger.

Das Wärterhaus war lange vermietet und die Mieter hatten die Aufgabe, den Schlüssel für Besucher rauszurücken.
Hat nicht funktioniert.
Die letzten Mieter waren bockig und hatten das Abwimmeln der Besucher zur Kunst erhoben. Nach deren Auszug stand das Wärterhaus lange leer, und die Besucher mussten sich den Schlüssel bei der zuständigen Behörde abholen.
Hat auch nicht funktioniert.
Aber jetzt: Jetzt wurde das Pförtnerhaus renoviert und das Römergrab kann zu festen Zeiten besichtigt werden. Im Pförtnerhaus befindet sich jetzt ein Kassenraum. von dort gelangt man in zwei Ausstellungsräume, in dene das Leben und Sterben auf den römischen Landgütern erläutert wird. Mit herzerweichenden Hörspieleinlagen von Mariele Millowitsch und Jürgen Becker. Im Obergeschoss gibt es noch einen Seminarraum für Gruppen. Anschließend geht es in die Grabanlage, nur in Begleitung.

Was folgt, ist eine hochinteressante, sehr engagierte Führung in die Grabkammer. Über eine steile Stiege geht es abwärts.

In den Nischen standen früher die Urnen der Verstorbenen. Die Grabkammer ist einem römischen Speisesaal nachempfunden, mit Speiseliegen für die Herren und Korbsesseln für die Damen, aber alles in Stein gehauen.
Während zwei der Büsten sehr fein und individuell gearbeitet sind, wirkt die dritte etwas merkwürdig: schlicht das Gesicht, brilliant das Gewand. Ja, Marmor war teuer und die Römer haben auch schon das Recycling erfunden.
Der detailreiche Sarkophag ist etwa 200 Jahre jünger als der Rest. Er markiert den Übergang von der Urnen- zur Sargbestattung.
Anfahrt: KVB Linie 1: Weiden Römergrab
Mehr Infos: roemergrab.de
Die Tage habe ich gehört, dass für die Umgehungsstraße in Hürth wohl ein Stück Römer Kanal entfernt werden musste. Dieses ist wohl auch zum Kauf angeboten worden.
Kann man sich ja schön in den Garten stellen. Diese Kanalstücke stehen meist unbeachtet an verschiedenen Stellen in Köln rum.