Ich bin noch immer vom Lockdown geschädigt. Den Pfingstsonntag habe ich zum größten Teil faul im Garten verbracht und dann ein gutes Werk getan: für eine Frau die neu ist im Dorf ein paar Trassen in die Innenstadt auf Komoot erstellt. Mittlerweile nimmt das nur noch wenige Minuten in Anspruch. Und dabei fiel mir ein, ich könnte ja mal probehalber an der Sülz lang fahren und dort die Versorgungslage testen. Das habe ich denn am Montag in die Tat umgesetzt.

Zwei Bücher hatte ich noch im Gepäck, die wollte ich im Rösrather Bücherschrank freilassen, aber es kam dann anders.
Die bekannten Wege habe ich schnell hinter mir gelassen. Am Wildschweingehege war es schon vormittags recht voll mit Pfingstspaziergängern. Nach der Überquerung der Lützerather Straße geht es auf dem Klasheider Weg immer nach oben.

Kurz vor dem Abzweig nach Bergisch Gladbach ist ein neuer Kahlschlag entstanden.
Und hinter dem Abzweig, auf der Brüderstraße wird es richtig steil. Der Tütberg hat es in sich.
Ja, der Königsforst gehört teilweise zum rheinischen Schiefergebirge. Sollte man immer im Hinterkopf behalten.
Ein Ende ist erst an der Sturmberghütte in Sicht, wo ich das erste Buch spontan auswildere. Hinter der Hütte geht es dann noch steiler wieder bergab, und ich lande mit qualmenden Bremsen in Untereschbach. Die „offizielle“ Piste geht an der Hauptstraße entlang. Ich versuche eine Nebenstraße, die sich aber als Sackgasse erweist. Immerhin bin ich wohl nicht die einzige, die sich da durch die Büsche schlägt. Von der Sülz ist im Sülztal erstmal nichts in Sicht.
Also weiter an der Hauptstraße, wo ich sehr gut und italienisch esse.
Schließlich, in Hoffnungstal gibt es dann doch einen hübschen Radweg, direkt an der Sülz entlang.

In Hoffnungstal sollte auch ein öffentlicher Bücherschrank sein, an dem ich aber vorbei gerauscht bin. Statt dessen lande ich auf einer ziemlich unbefahrbaren Piste am Bachufer. Merken: Nicht die GPS-Daten von Schränken im Komoot eingeben. Jedenfalls kreisele ich an der falschen Ecke.
Weiter geht es wieder durch die Sülztalaue und dann in Rösrath wieder steil hoch zum bekannten Bahndamm. Mittlerweile war es ziemlich heiß geworden, so dass ich froh war, in den kühlen Königsforst einzutauchen.

Da habe ich denn ach das zweite Buch hinterlegt. Sogleich wollten neugierige Menschen wissen, ob ich etwas verloren oder gefunden habe. Ich hatte aber irgendwie gerade keine Lust, Bookcrossing zu erklären.
Richtung Rath muss ich dann nur noch rollen lassen, eine kleine Abkühlung im Wassertretbecken inbegriffen. Am Nachmittag ist es hier richtig voll. Alle suchen Abkühlung.
Noch kurz durch die Eisdiele und ab nach Hause.
Fazit: Wegen der Steigungen war die Tour nicht so ganz einfach. Mit vollem Gepäck würde ich nicht über den Tütberg fahren. Die Tour war auch ein Test, wie ich zu den Bahnradwegen im Bergischen Land komme. Die mittägliche Versorgungslage war nicht so schwierig wie erwartet. Vielleicht klappt das ja auch irgendwann mal wieder mit Übernachtung.