Über Stock und Stein


Durch diese hohle Gasse

Der Auszug aus Herzogenrath gelingt durch einen Hohlweg, dessen Pflaster wohl noch aus römischer Zeit stammt.

Um es kurz zu machen: Das kleine Stück durch das Wurmtal bis Aachen ist landschaftlich wunderschön, als Gepäcktour aber wegen des zweifelhaften Bodenbelages nicht geeignet. Ein Tandem kommt mir entgegen, dessen Besatzung ziemlich angepisst aussieht. Ich wollte es schon auf meine schlechte Kondition schieben. Ich bin ja der Meinung, wer Fernrouten plant, sollte sie auch selber mal gefahren haben. Da lobe ich mir die Alten ADFC-Karten, an deren Herstellung ich teilweise beteiligt war. Schlechte Wegstrecken sind da eindeutig erkennbar.

Nach dem letzten schotterig-steilen Anstieg, treffe ich auf den Obelisk „Zum blauen Stein“. Er wurde 1810 zur Vermessung des Rheinlands aufgestellt und soll an die Besuche Pauline Fürstin Borghese, der Schwester Napoleon Bonapartes, erinnern, die im angrenzenden Wald oft spazieren ging – so also auch der Name Paulinenwäldchen.

Was guckst Du?

Die schlechte Wegstrecke ist nun vorbei, aber es bleibt hügelig.

Die Zeit wird knapp. Ich verzichte auf die letzte Burg und fahre auf kurzem Weg durch die Soers nach Aachen. Die eigentliche Planung der Wasserburgen-Route sieht vor, die 72 km lange Etappe Jülich-Aachen in einem durch zu fahren, wobei dieses schwierige Teilstück ganz am Ende gelegen hätte. Gut, dass ich in Herzogenrath übernachtet habe. Dies tat ich allerdings nur, weil ich keine Lust hatte zweimal in Aachen zu übernachten.

Die allerletzte Burg des Tages

An der Uni stoße ich unmittelbar aus dem Wald in das Aachener Verkehrschaos. Ich werfe Gepäck und Rad im A&O Hostel ab, besorge Pizza für’s Picknick und mache mich sofort auf den Weg zum Hangeweiher. Wie erwartet ist das Bookcrosser Picknick wieder sehr schön. Es wird gegessen, gelacht, geredet und Bücher getauscht.