Bälge, Knochen, Präparate


Samstag fiel Aikido aus, wegen Feiertag. Aufgrund der triefenden Umgebung brauchte ich mal wieder ein Indoor-Alternativprogramm. Die Wahl fiel auf das Museum König in Bonn.

Gaur an Buntglas

In dem altehrwürdigen Gemäuer war ich irgendwann mal auf einem Schulausflug.
Die Einrichtung wurde durch den Bonner Privatgelehrten Alexander Koenig (1858-1940) als privates Forschungs- und Ausstellungsinstitut gegründet. Der Grundstein für das Museum wurde bereits 1912 gelegt, aber es konnte erst 1934 eröffnet werden.

Diorama

In meiner Erinnerung waren Dioramen wie dieses geblieben, die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu zeigen und Kästen mit ausgestopften Tieren. Inzwischen wurde es weitgehend entmottet.

Afrika von oben

Die Hauptattraktion ist wohl das große Afrika-Diorama im Innenraum.
Man kommt rein und steht in der Savanne.

Aus der Savanne führt der Weg zunächst in den Regenwald, dann durch die Arktis in die Wüste.

In der Dauerausstellung gibt es schon unglaublich viel zu stöbern und zu entdecken. Zm Beispiel die Ameisenstraße im Regenwald. Bleibt man vor einem der Dioramen sthen, sieht man erst nach einiger Zeit die Details, wie kleine Insekten, oder gut getarnte Klippschliefer und ein paar kleine Gags am Rande.

Das Horn des Nashorns wurde vor ein paar Jahren bei einem Einbruch geklaut. In weiser Voraussicht, hatten die Präparatoren es allerdings schon durch ein Plastikimitat ersetzt. Ob nun einige chinesische Herren versuchen, ihre Männlichkeit mit Plastikschnitzeln aufzupeppen? Wohl bekomm’s.

Gucken, anfassen, drehen, (kaputtmachen) es scheint gut geeignet für Schietwetter-Familienausflüge mit kleinen Kindern und so war es recht voll.
Ich zog mich in die oberen Ränge zurück.

Musterbeispiele: Fuchsschädel und Eichhörnchenbälge

Die erste Etage widmet sich der Entstehungsgeschichte des Museums und der Hauptaufgabe des wissenschaftlichen Instituts: der Taxonomie und der Biodiversitätsforschung.
Hinter den Kulissen des Museums lagern unglaubliche 5,6 Millionen Präparate für die Forschung und als Belegexemplar.

An ihren Paarungsorganen sollst Du sie erkennen!

Ganz ehrlich gesagt: Für mich sahen auch die Paarungsorgane unterm Mikroskop gleich aus, aber das Thema verfolgt mich und die Fjonka gerade. so musste ich bei dem ernsten Thema doch grinsen.
Mittlerweile werden aber immer öfter nicht Geschlechtsteile, sondern Gensequenzen verglichen.
In diesem Stockwerk wird auch das Kronendach des Regenwaldes entstehen.
Ganz oben gibt es Sonderausstellungen. Zur Zeit groß, größer, Dinosaurier und eine Fotoausstellung: Glanzlichter der Naturfotografie.



Die riesigen Saurierskelette haben tatsächlich Namen. Erzählt wird ihre Fundgeschichte und die Arbeit der Wissenschaftler zur Evolution und Biologie der Dinosarier. Wie kam es zum Gigantismus? Wie ernährten sie sich? Wie kam überhaupt das Blut in den Kopf?

Ich habe nicht alles gesehen. Komme dann noch einmal wieder, wenn es etwas ruhiger ist. Mit der Mitgliedschaft der NRW-Stiftung sogar kostenlos.